Zeitung: Athen hat noch bis 8. April Geld
Brüssel (dpa) - Die griechische Regierung verfügt nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) noch bis zum 8. April über genügend Liquidität. Das gehe aus internen Berechnungen der EU-Kommission hervor, berichtete das Blatt unter Berufung auf Diplomaten.
Die Kommission geht demnach davon aus, dass Athen Ende des Monats Löhne und Gehälter voll auszahlen kann. Sie unterstellt dabei, dass die Regierung von Alexis Tsipras auch auf Barmittel der Sozialkassen und staatlicher Unternehmen zurückgreift.
Kommissionskreise widersprachen dem Zeithorizont Anfang April nicht. Das sei schon länger bekannt, hieß es in Brüssel. Es fehle aber ein umfassender Überblick, da die Fachleute der Geldgeber in Athen vor dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag nicht arbeiten konnten.
Ministerpräsident Tsipras blieben damit gut zwei Wochen Zeit, um mit den internationalen Geldgebern eine vollständige Reformliste abzustimmen. Erst danach kann Geld aus der letzten noch ausstehenden Kredittranche von 7,2 Milliarden Euro fließen.
Vom 9. April an wird die Finanzsituation des Euro-Krisenlandes in der EU-Kommission laut „F.A.S.“ als „kritisch“ eingestuft. Athen müsse dann 467 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Mitte April müssten außerdem kurzfristige Staatsanleihen im Wert von 2,4 Milliarden Euro refinanziert werden.
Bereits am Rande des EU-Gipfels war die Rede davon, das Geld in der Staatskasse könnte nur noch bis Anfang April reichen. Nach der Gipfel- Vereinbarung erklärte sich Athen bereit, sofort wieder Kontrollen der Geldgeber-Institutionen IWF, EU-Kommission und Europäische Zentralbank zuzulassen.