Zufluchtsort am Roten Meer: Scharm el Scheich
Scharm el Scheich (dpa) - Ägyptens Ex-Staatschef Husni Mubarak hatte schon immer ein Faible für den Badeort Scharm el Scheich. Abseits der Millionenmetropole Kairo konnte der heute 82-Jährige im Süden der Sinai-Halbinsel im Winter das milde Seeklima genießen.
Berichten zufolge, soll sich Mubarak nach seinem Rücktritt in dem international bekannten Urlaubsort in Sicherheit gebracht haben. Doch wo genau er steckt, ist unklar.
Während seiner Amtszeit hat Mubarak in seinem Präsidentenpalast in Scharm el Scheich immer wieder gern auch ausländische Gäste empfangen oder zu internationalen Konferenzen eingeladen. Die Anlage ist gut gesichert und weiträumig abgesperrt.
Aus Scharm el Scheich - bis in die 1980er Jahre noch ein kleines Fischerdorf - ist inzwischen eine Urlaubermetropole geworden. Hotel reiht sich an Hotel. In einigen Häusern der gehobenen Klasse gibt es abgetrennte Villenbereiche, zu denen kein Normalsterblicher Zugang hat. Andernorts schützen riesige Mauern die Ferienhäuser vor unbefugtem Zutritt und Blicken. Auch dort könnte der Ex-Präsident untergekommen sein.
Auf jeden Fall kann sich Mubarak in Scharm el Scheich sicherer fühlen als in Kairo. Hier droht kein Marsch hunderttausender Demonstranten auf seinen Palast. Die Sinai-Halbinsel ist spärlich besiedelt und in dem Badeort leben vor allem Ägypter, die Arbeit haben und mit Einnahmen aus dem Tourismus ihr Leben bestreiten.
Vom Suez-Kanal aus führt nur eine gut überschaubare Hauptverkehrsader nach Scharm el Scheich. Und sollte Mubarak entgegen seines bislang verkündeten Willens Ägypten doch verlassen wollen oder müssen, dann kann er es gut per Flugzeug oder Schiff tun. Selbst an Bord einer Yacht wäre Saudi-Arabien nur einen Katzensprung entfernt.