Zustand von verletztem General Kneip stabil
Talokan/Kabul (dpa) - Einen Tag nach dem schweren Anschlag in der nordafghanischen Provinz Tachar ist der Zustand des verwundeten deutschen Generals Markus Kneip nach Angaben der Bundeswehr „stabil“.
Kneip liege im Feldlazarett im Bundeswehr-Camp Marmal in Masar-i-Scharif, sagte ein Bundeswehr-Sprecher dort am Sonntag auf Anfrage. „Er ist nicht in Lebensgefahr.“ Dem General gehe es „den Umständen entsprechend gut“.
Kneip führe auch weiterhin das Kommando der Internationalen Schutztruppe Isaf in Nordafghanistan, sagte der Sprecher. „General Kneip ist nach wie vor der Kommandeur.“ Es gebe auch keine Pläne, das zu ändern. Isaf-Kommandeur David Petraeus reiste am Sonntag nach Masar-i-Scharif. Petraeus wolle dort mit Kneip zusammentreffen, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus der Isaf.
Bei dem Anschlag am Sitz von Tachars Gouverneur in der Provinzhauptstadt Talokan waren am Samstag zwei deutsche Soldaten getötet und fünf verwundet worden, darunter Kneip. Der deutsche General ist der Isaf-Regionalkommandeur für Nordafghanistan. Auf afghanischer Seite starben bei dem Anschlag am Samstag der Polizeikommandeur für den Norden des Landes, Daud Daud, sowie der Polizeichef der Provinz Tachar, Schah Dschahan Nuri.
Unter den Verletzten ist auch Gouverneur Abdul Jabar Taqwa. Insgesamt wurden nach offiziellen afghanischen Angaben sieben Menschen getötet und neun weitere verletzt. Nach dpa-Informationen soll der Attentäter eine Polizeiuniform getragen haben.
Auch der Kommandeur der afghanischen Armee für die Nordregion, General Salmai Wesa, sagte am Sonntag: „Unsere ersten Informationen deuten darauf hin, dass der Attentäter eine Uniform der Sicherheitskräfte trug.“ Ein Angehöriger der Sicherheitskräfte, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, es habe sich um eine Polizeiuniform gehandelt.