Wendepunkt berät pro Jahr rund 2700 Wuppertaler

Krisendienst hilft Menschen in Notsituationen. Stadt will das Angebot bekannter machen.

In Deutschland sterben jährlich rund 10 000 Menschen durch Suizid. Dies sind nach Angaben des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland mehr Menschen, als durch Verkehrsunfälle, Aids, Gewalttaten und illegale Drogen sterben. Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention ist die Anzahl der Suizidversuche zehn Mal so hoch.  Die Zahl der Menschen, die durch den Suizid eines Angehörigen und/oder Arbeitskollegen/in betroffen sind, wird auf 100 000 geschätzt.

„In Wuppertal nahmen sich in den vergangenen fünf Jahren jährlich zwischen 32 und 40 Menschen selbst das Leben“, berichtet Sozialdezernent Stefan Kühn. „Darunter sind deutlich mehr Männer als Frauen. Auch ist, ähnlich wie im landesweiten Trend, in unserer Stadt eine steigende Suizidrate im Alter festzustellen.“

Wer in Wuppertal Hilfe sucht, findet sie beim Wendepunkt. Der Wuppertaler Krisendienst „Wendepunkt“ ist eine soziale Einrichtung für alle Wuppertaler, die Hilfe brauchen, wenn sie verzweifelt sind, alleine nicht mehr weiterwissen oder sich Sorgen machen um Angehörige, Freunde oder Nachbarn.

Neben dem besonderen Tag des Gedenkens an die Menschen, die durch Suizid starben, ist es der Stadt Wuppertal wichtig, am 10. September auf die Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Ergänzend zu den niedergelassenen psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxen, den Selbsthilfegruppen, verschiedenen Beratungsstellen, der Telefonseelsorge und natürlich der Hilfe bei akuter Suizidgefahr in der Klinik der Evangelischen Stiftung Tannenhof, bietet der Wuppertaler Krisendienst Wendepunkt seit 1998 telefonische und persönliche Hilfe – auf Wunsch auch anonym – außerhalb der Öffnungszeiten anderer Angebote an. Nachts und an den Wochenenden und Feiertagen sind erfahrene Fachkräfte telefonisch zu erreichen. Der Dienst wird finanziert durch die Stadt Wuppertal, seine Inanspruchnahme ist kostenlos. „Das ist gut investiertes Geld, denn ein solcher Krisendienst leistet wertvolle Hilfe für Menschen in existenziellen Notlagen.“, erklärt Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn.

Die Mitarbeiter des Wendepunkts beraten pro Jahr rund 2700 Menschen. „Wir möchten daran arbeiten, unseren Dienst bekannt zu machen,  und etwas dafür tun, dass sich unsere Rufnummer einprägt und möglichst viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt erreicht“, berichten Heike Spitzer und Werner Mütherig vom Wendepunkt. Er ist montags bis freitags von 18 bis 8 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen unter Telefon 2442838 rund um die Uhr erreichbar. Red