110 Jahren Haft für betrügerischen US-Finanzier Stanford
Houston (dpa) - Der US-Finanzier Allen Stanford ist wegen milliardenschweren Anlagebetrugs zu 110 Jahren Haft verurteilt worden. Damit verhängte das Gericht eine ähnlich drastische Strafe wie im Fall des Wall-Street-Betrügers Bernard Madoff, der eine Haftstrafe von 150 Jahren verbüßen muss.
Stanford habe vor Verkündung des Strafmaßes erneut seine Unschuld beteuert, berichtete das „Wall Street Journal“ am Donnerstag online.
Der 62-jährige Geschäftsmann aus Texas war bereits im März schuldig gesprochen worden, tausende Anleger mit einem Schneeballsystem um ihre Ersparnisse gebracht zu haben. Es ging um mehr als sieben Milliarden Dollar. Nun wurde das Strafmaß verkündet.
Stanford wurde vorgeworfen, Investoren mit vermeintlich sicheren Festgeldanlagen zu ungewöhnlich hohen Zinssätzen von bis zu zehn Prozent gelockt zu haben. Auf dem Papier mehrte sich das Vermögen der Anleger auch stetig. Die Jury folgte nach langen Beratungen jedoch der Auffassung der Staatsanwaltschaft - und die sah es als erwiesen an, dass Stanford große Teile des Geldes für sich abzwackte, um in Saus und Braus leben zu können. Überdies steckte er demnach hohe Summen in riskante Immobiliengeschäfte. Stanfords Bank hatte ihren Sitz auf der Karibikinsel Antigua.