Weitere Tests geplant 30 Automodelle mit auffällig hohen CO2-Werten
Berlin (AFP) - Der Abgasskandal in der Autoindustrie weitet sich offenbar aus: Bei seinen Abgasmessungen hat das Bundesverkehrsministerium bei 30 Automodellen auffällig hohe Kohlendioxidemissionen festgestellt, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des „Spiegel“.
Die vom Ministerium eingesetzte Untersuchungskommission werde weitere Tests vornehmen.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte nach Bekanntwerden der massenhaften Abgasmanipulation bei Volkswagen Tests an verschiedenen Dieselfahrzeugen in- und ausländischer Hersteller angeordnet. Insgesamt wurden unter Federführung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) die Emissionen von 53 Modellen im Labor und auf der Straße getestet. Im April veröffentlichte das Ministerium einen Bericht zum Ausstoß von Stickoxiden. Nun geht es um klimaschädlichen Kohlendioxid.
Da die Kfz-Steuer am CO2-Ausstoß bemessen wird, könnte bei einem höheren Schadstoffausstoß der Staat geschädigt worden sein. „Nach unseren Berechnungen beläuft sich die Summe allein für 2016 auf 2,2 Milliarden Euro“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, dem „Spiegel“.
Zudem könnten Gerichte in einem Mehrverbrauch einen Mangel sehen, der zum Rücktritt vom Kaufvertrag oder zur Herabsetzung des Kaufpreises berechtigt. Der Bundesgerichtshof hatte im Juni 1997 entschieden, das bei einem Mehrverbrauch von mehr als zehn Prozent ein „erheblicher Mangel“ vorliege, der dies rechtfertige.