dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Konzernchef Müller will Volkswagen grundlegend umbauen
Wolfsburg (dpa) - Mehr Verantwortung für die Konzernmarken, bessere Renditen, flachere Hierarchien, Elektromobilität und Digitalisierung: Die geplante neue Konzernstrategie 2025 von Konzernchef Matthias Müller stellt Volkswagen mitten in der Dieselkrise vor eine umfassende Erneuerung. „Wenn wir jetzt die richtigen Dinge tun, und wenn wir sie richtig tun, dann hat unser Unternehmen großartige Chancen für die Zukunft. Davon bin ich überzeugt“, sagte Müller am Freitag bei einer nicht öffentlichen Managertagung vor Führungskräften in Wolfsburg. Der Deutschen Presse-Agentur lagen Auszüge der Rede vor. Volkswagen müsse schneller, agiler, unternehmerischer werden. Grundlage dafür sei, dass die Marken im Konzern mehr Verantwortung übernehmen.
Verkehrsminister bestätigt CO2-Ausreißer bei 30 Autos
Berlin (dpa) - Das Verkehrsministerium hat bestätigt, dass bei Abgas-Tests im Zuge der Diese-Affäre 30 von 53 untersuchten Autos zu viel CO2 ausgestoßen haben. Das Kraftfahrtbundesamt sei mit weiteren Prüfungen beauftragt, es werde einen umfassenden und transparenten Bericht geben, sagte eine Sprecherin am Freitag in Berlin. Um welche Modelle es sich handelt und ob deutsche oder ausländische Autos betroffen sind, sagte sie nicht. Offen blieb auch, wann der Bericht veröffentlicht werden soll. Bei den Messungen war es eigentlich um das gesundheitsschädliche Stickoxid gegangen. Es ergaben sich aber auch Auffälligkeiten beim klimaschädlichen Treibhausgas CO2.
Ungebrochener Boom: Baugenehmigungen auf höchstem Stand seit 2004
Wiesbaden (dpa) - Beflügelt von niedrigen Hypothekenzinsen und starker Nachfrage hat sich der Bauboom zum Jahresbeginn beschleunigt. Im ersten Quartal wurde der Bau von 84 800 Wohnungen genehmigt, das war der höchste Stand zu einem Jahresanfang seit 2004, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Danach wurden 30,6 Prozent oder knapp 20 000 mehr Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt als im Vorjahreszeitraum. Zu dem Boom trug auch die Unterbringung Hunderttausender Flüchtlinge bei. Die Genehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen, zu denen auch Flüchtlingsunterkünfte zählen, stiegen um 146,8 Prozent auf 5149.
G7 verzichten auf Konjunkturspritzen - Schäuble: Entspannte Debatte
Sendai (dpa) - Die Gruppe sieben führender Industrieländer (G7) hält aktuell nichts von kurzfristigen Konjunkturspritzen zur Ankurbelung der globalen Wirtschaft. Niemand habe einen konjunkturellen Stimulus gefordert, hieß es nach einer Debatte der G7-Finanzminister und -Notenbankchefs mit Top-Ökonomen am Freitag im japanischen Sendai. Es habe aber Einigkeit darüber geherrscht, dass das Wachstum gestärkt werden müsse. Streit gibt es hingegen vor allem zwischen den USA und Japan über die Wechselkurse. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte, die G7 seien sich einig, dass die Lage der Weltwirtschaft besser sei, „als manche vor einigen Monaten noch befürchtet“ hätten. Insofern habe es eine entspanntere Diskussion gegeben.
Fraport-Chef: Türkei-Urlauber entscheidend für Gewinnziel
Frankfurt/Main (dpa) - Die Terroranschläge in der Türkei und Europa machen dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport spürbar zu schaffen. „Wir müssen uns strecken, um unsere Ziele und unseren Ausblick für das Jahr 2016 zu erreichen“, erklärte Fraport-Chef Stefan Schulte am Freitag bei der Hauptversammlung in Frankfurt. Am Fraport-Flughafen im türkischen Antalya erwartet Schulte in diesem Jahr 30 Prozent weniger internationale Passagiere als im Vorjahr. Für den gesamten Fraport-Konzern peilt Schulte weiterhin einen operativen Gewinn (Ebitda) von 850 bis 880 Millionen Euro an, das wäre etwas mehr als im Vorjahr. Unterm Strich soll der Gewinn auf dem Niveau des Vorjahres bleiben oder leicht steigen. Letztlich hänge dies von der Entwicklung in der Türkei ab, sagte der Fraport-Chef.
Neue Altersteilzeit und 4,8 Prozent mehr Geld für VW-Haustarifler
Wolfsburg/Hannover (dpa) - Trotz Diesel-Skandals erhalten die 120 000 Beschäftigten im VW-Haustarif spürbar mehr Geld. Die Tarifeinkommen steigen in einem ersten Schritt ab September um 2,8 Prozent und ab August nächsten Jahres um weitere 2 Prozent. Damit kopiert Volkswagen im Wesentlichen die jüngst erfolgte Einigung im Flächentarif der Metallbranche. „Die VW-Mitarbeiter zahlen nicht mit für die Krise“, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine zur Bekanntgabe der Ergebnisse am Freitag in Hannover. Der neue Vertrag läuft 20 Monate bis Anfang 2018 und justiert auch die Regeln der Altersteilzeit neu. Die Einkommen der 120 000 Haustarif-Mitarbeiter steigen über die gesamte Laufzeit je nach Eingruppierung um mindestens rund 100 Euro brutto pro Monat. In den höchsten Tabellenstufen, etwa für erfahrene Akademiker, ziehen die Einkommen über die zwei Stufen um gut 330 Euro brutto pro Monat an.
Dax erholt sich etwas von seinen Vortagesverlusten
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag ein Stück weit von seinen jüngsten Verlusten erholt. Der Dax stieg um 0,90 Prozent auf 9884,32 Punkte. Damit deutet sich im Wochenvergleich dennoch ein leichtes Minus an. Der Mittelwerteindex MDax gewann am Freitag 1,12 Prozent auf 20 208,10 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,99 Prozent auf 1663,52 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um rund 1 Prozent an. Der Kurs des Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1219 (Donnerstag: 1,1197) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8914 (0,8931) Euro.