Kaufpreis von 162 Millionen Aareal Bank will Düsseldorfer Hypothekenbank kaufen
Wiesbaden/Berlin (dpa) - Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank will die in der Abwicklung steckende Düsseldorfer Hypothekenbank übernehmen. Der Kaufpreis für das Institut, das derzeit Eigentum des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) ist, betrage nach einer vorläufigen Vereinbarung etwa 162 Millionen Euro.
Das teilte die im MDax notierte Aareal Bank in Wiesbaden mit. Je nachdem, bis wann die behördlichen Genehmigungen vorliegen und wie der Marktpreis dann ist, kann er sich noch ändern.
Über die Übernahme war seit längerem spekuliert worden, sie soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. „Unser Engagement in der Düsseldorfer Hypothekenbank findet einen erfolgreichen Abschluss“, erklärte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig. Nach dem Bankhaus Wölbern und der Valovis Bank werde so ein weiteres Institut ohne den Einsatz von Steuergeldern geräuschlos vom Markt genommen.
Da der Kaufpreis unter dem derzeitigen rechnerischen Wert des Düsseldorfer Instituts liege, werde die Übernahme den Aareal-Gewinn 2018 um rund 52 Millionen Euro nach oben treiben, teilte die Aareal Bank mit. Das Betriebsergebnis 2019 werde dagegen voraussichtlich in sehr niedriger zweistelliger Millionenhöhe belastet.
Mit der geplanten Transaktion verbinde die Aareal Bank keine weitergehenden strategischen Absichten, erklärte Vorstandschef Hermann Merkens: „Die Düsseldorfer Hypothekenbank befindet sich unter der Regie ihres bisherigen Eigentümers bereits seit 2015 in einem Prozess des geordneten Rückbaus und ist nicht mehr mit Neugeschäft in der Immobilienfinanzierung am Markt aktiv.“
Ende Juni habe sich das Kreditvolumen auf 553 Millionen Euro belaufen. Unter dem Dach der Aareal Bank werde der geordnete Rückbau konsequent fortgesetzt. Werde die Übernahme wie geplant in diesem Jahr vollzogen, werde sich der Einmaleffekt im Geschäftsjahr 2018 niederschlagen. Für diesen Fall rechne die Aareal Bank 2018 mit einem Konzernbetriebsergebnis zwischen 312 Millionen und 352 Millionen Euro. Bislang hatte sie ein operatives Ergebnis zwischen 260 und 300 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Die Düsseldorfer Hypothekenbank war im Zuge der Turbulenzen um die einstige österreichische Skandalbank Hypo Alpe Adria in Nöte geraten. Sie beschäftigte zuletzt noch etwa 60 Mitarbeiter und kam im vergangenen Jahr auf eine Bilanzsumme von etwa 4 Milliarden Euro.