Stellenstreichungspläne ADAC: 90 Millionen Steuernachzahlung und Stellenabbau
Der Wechsel des zuständigen Finanzamts hat für den ADAC teure Folgen: Der Verein musste für die Jahre 2014 und 2015 knapp 90 Millionen Euro Versicherungssteuern nachzahlen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete.
München. Der Wechsel des zuständigen Finanzamts hat für den ADAC teure Folgen: Der Verein musste für die Jahre 2014 und 2015 knapp 90 Millionen Euro Versicherungssteuern nachzahlen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Montag) berichtete.
Ein ADAC-Sprecher bestätigte das, ohne Zahlen zu nennen: „Der ADAC e.V. hat Ende Juli 2017 eine Steuerfestsetzung des Bundeszentralamts für Steuern in zweistelliger Millionenhöhe erhalten und fristgerecht bezahlt.“
Der Verein muss ohnehin sparen: Bis 2020 will die Chefetage möglichst sozialverträglich und ohne Kündigungen 400 Stellen abbauen, weil ansonsten ein Minus von 170 Millionen Euro drohen würde. Die höheren Versicherungssteuern sind ein Teil der Belastung. Die Stellenstreichungspläne hatte der ADAC im September publik gemacht.
Die Ursache der Steuernachforderung: Seit einigen Jahren ist für den ADAC das Bundeszentralamt für Steuern zuständig, das beim Thema Versicherungssteuer offensichtlich weniger großzügig ist als die früher zuständigen bayerischen Finanzbehörden. „Die erstmalige Festsetzung ergibt sich aus einer veränderten behördlichen Zuständigkeit für das Thema Versicherungssteuer“, sagte der Sprecher dazu.
Nach der Affäre um die über Jahre manipulierten Leserabstimmungen zum „Auto des Jahres“ hatte sich der ADAC eine neue Struktur gegeben: Beim Verein ist die Pannenhilfe verblieben, die kommerziellen Geschäfte wurden an eine Aktiengesellschaft übertragen, Forschung und wohltätige Aktivitäten an eine Stiftung. (dpa)