Hilden Nutzung der Sportplätze bleibt vorerst kostenfrei

Hilden · Der Schulausschuss hat eine Aktualisierung der Richtlinie „Zuschüsse an Sportvereine“ gestern Abend von der Tagesordnung genommen und auf November vertagt. Die Sitzungsvorlage sei schlecht vorbereitet und missverständlich gewesen, kritisierten FDP und Grüne.

Auch die sechs Kunstrasenplätze wie hier am Weidenweg (im Bild eine Begegung des VfB Hilden (in Weiß) sind in einem guten Zustand, so die Verwaltung .

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Die Stadt Hilden fördert die Sportvereine durch die unentgeltliche Bereitstellung von städtischen Sportanlagen“, steht in der geltenden Richtlinie. In der Neufassung ist das Wort „unentgeltlich“ gestrichen. Weil es formal falsch sei, erläutert Stadtsprecherin Henrike Ludes-Loer. Die Stadt habe durchaus Aufwendungen wie Zuschüsse, Anschaffungen und Betriebskosten. „Unsere Absicht ist nicht, daraus Nutzungsgebühren abzuleiten“, betont Sportdezernent Sönke Eichner: „Es gibt einen Auftrag der Politik, über die sogenannten freiwilligen Leistungen zu reden. Bevor es keinen Beschluss gibt, wird bei der kostenfreien Nutzung der städtischen Sportanlagen für Vereine mit Sicherheit nichts passieren.“

In 50 Sportvereinen sind rund 12 000 Sportler organisiert

Rund 12 000 Sportler, davon etwa 4400 Kinder und Jugendliche, sind in Hilden in knapp 50 Sportvereinen organisiert. Die Stadt stellt ihnen die Sportanlagen kostenfrei zur Verfügung. Dafür übernehmen die Vereine die Pflege und erhalten einen Zuschuss. Dieses Modell gibt es bereits seit 1983. Es hat Vorteile für beide Seiten. Die Zuschüsse, die die Stadt den Vereinen zahlt, sind günstiger als wenn die Kommune die Pflege selbst übernehmen würde. Vorteil für die Vereine: Sie müssen keine Nutzungsgebühren zahlen. Die Kommune hat mit jedem Verein einen Vertrag geschlossen in dem genau festgehalten ist, wie und was unterhalten und gepflegt wird.

Einmal im Jahr begehen das Sportbüro sowie Mitarbeiter des städtischen Gebäudemanagements, des Grünflächenamts mit Vertretern der Vereine und des Stadtsportbundes gemeinsam die Anlagen und schauen sich deren Zustand an. Ergebnis für 2019: Die Sportplätze (inklusive der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch) sowie die Umkleidegebäude sind in einem „überwiegend guten bis sehr guten Pflegezustand“, berichtet die Verwaltung im Schul- und Sportausschuss.

Ausnahme: Die Umkleide- und Funktionsgebäude auf dem Sportplatz Hoffeldstraße befanden sich bei der Begehung im September und Oktober 2019 in einem „unzureichenden Reinigungsstand“ (die WZ berichtete). Der betreuende Verein (VfB Hilden) habe die angezeigten Mängel bis zur Nachbegehung im Januar 2020 beseitigt.

Die systematische Kontrolle der Hildener Sportplätze gemeinsam mit den nutzenden Vereinen ist für die Verwaltung ein Erfolgsmodell. Flächen und Gebäude seien auch deshalb in einem guten bis sehr guten Zustand, weil Mängel oder Pflegerückstände frühzeitig erkannt und behoben werden könnten. Wer für was zuständig ist, sei einem Leistungsverzeichnis festgelegt. Seit 2019 werden auf Vorschlag der Verwaltung auch die Kunstrasenplätze einmal im Jahr kontrolliert. Bis Mitte März wurden keine keine Mängel gemeldet.