„Teamsport NRW“ DEG freut sich über ein „positives Signal“ aus der Politik

Düsseldorf · Nach der Gründung des Bündnisses „Teamsport NRW“ soll der Profisport in Deutschland vom Konjunkturpaket der Bundesregierung profitieren. Welcher Verein wie viel bekommt, ist noch unklar.

 Vereine wie die DEG hoffen auf finanzielle Hilfe aus dem Konjunkturprogramm der Politik.

Vereine wie die DEG hoffen auf finanzielle Hilfe aus dem Konjunkturprogramm der Politik.

Foto: Horstmueller GmbH / Schröder/HORSTMUELLER GmbH / Schröder

130 Milliarden Euro — die am Mittwochabend von der Bundesregierung beschlossene Summe für das Konjunkturpaket, ist gewaltig. Mit dem Geld soll der deutschen Wirtschaft angesichts von finanziellen Ausfällen und Einbußen in Corona-Zeiten unter die Arme gegriffen werden. Auch der deutsche Profisport soll aus diesem Topf unterstützt werden, wenngleich die kolportierte Gesamtsumme von 150 Millionen Euro mit Blick auf die sportliche Vielfalt in Deutschland kaum alle Sorgen wird lindern können.

Vereine aus den Top-Ligen im Eishockey, Handball, Basketball oder Volleyball könnten dennoch Löcher stopfen oder mit Blick auf ihren Fortbestand vielleicht sogar regelrecht aufatmen. Denn abgesehen vom Fußball, der sich allein durch seine TV-Verträge in anderen Sphären bewegt, standen und stehen viele Klubs aus Deutscher Eishockey Liga, Handball-Bundesliga oder Basketball-Bundesliga vor einer ungewissen Zukunft.

 Der BHC trägt regelmäßig Spitzenspiele in Düsseldorf aus.

Der BHC trägt regelmäßig Spitzenspiele in Düsseldorf aus.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Am Mittwochabend gab es zunächst die Verlautbarung, dass „Profisportvereine aus den unteren Ligen“ vom Konjunkturpaket profitieren sollen. Diese Formulierung war jedoch unglücklich gewählt, wie sich schnell herausstellte. Dagmar Freitag (SPD), Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter: „Die Formulierung ‚untere Ligen‘ ist missverständlich und wird entsprechend präzisiert.“ Somit können auch Vereine aus den Top-Ligen auf Hilfsgelder hoffen, wie beispielsweise die Düsseldorfer EG.

Erst in der vergangenen Woche hatte sich der achtmalige Deutsche Eishockey-Meister mit 19 weiteren Spitzen- und Profi-Sportvereinen aus Nordrhein-Westfalen zur Interessensgemeinschaft „Teamsport NRW“ zusammengeschlossen. Dieses Bündnis von Vereinen aus den vier Sportarten Handball, Basketball, Eishockey und Volleyball soll „Solidarität und Synergien in schweren Corona-Zeiten“ schaffen und eine „neue Stimme des Spitzen- und Profisports“ werden. Aus der NRW-Landeshauptstadt gehört nur die DEG zu jenem Bündnis — Düsseldorfer Bezug haben aber auch die Handballer des Bergischen HC, die regelmäßig Spitzenspiele im Rather Dome austragen.

Die Vereine stünden sportartübergreifend vor vergleichbaren organisatorischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, teilte das Bündnis mit. „Uns verbindet die ernste Sorge um die Zukunftsfähigkeit unserer Vereine beziehungsweise deren wirtschaftlichen Trägern, denen der Virus die Geschäftsgrundlage entzieht“, sagte Initiator Björn Barthel, Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten Bayer Dormagen.

Wie viel Geld der Eishockeyklub bekommen könnte, ist unklar

Mit welcher Summe beispielsweise die DEG rechnen kann, ist derzeit ungewiss. Klar ist, dass ein fünfstelliger Betrag nicht im Ansatz das durch die Krise entstandene Minus ausgleichen würde. Doch sehr viel mehr wird es nicht geben — selbst wenn die DEG massive Einnahmeausfälle nachweisen kann. Der mögliche Höchstbetrag pro Verein auf 150 000 Euro gedeckelt.

„Grundsätzlich ist es ein erfreuliches Signal, dass etwas passiert“, erklärt Geschäftsführer Stefan Adam, der die ersten Reaktion auf die Bündnis-Gründung von „Teamsport NRW“ als „sehr positiv“ beschreibt. „Das Ziel ist es nun, mit der Politik und allen weiteren Beteiligten kurzfristig an einen Tisch zu kommen, um Chancen und Risiken auszutauschen“, sagt Adam, der Mitinitiator des Bündnisses war. „Unser Ziel ist es, die Vielfalt des NRW-Teamsports zu erhalten. Unser Schulterschluss gibt uns in dieser einzigartigen Krisensituation eine hörbare Stimme, die wir nutzen werden, um auf die außerordentlichen Herausforderungen, aber auch auf die besonderen Chancen aufmerksam zu machen, die Spitzen- und Profisport für NRW bieten.“