Adidas muss wegen Reebok Umsatzprognose senken
Herzogenaurach (dpa) - Europas größter Sportartikelhersteller Adidas wird von seiner schwächelnden Tochter Reebok gebremst. Zwar sieht sich das Unternehmen noch immer auf Rekordkurs. Der Umsatz für 2012 soll aber nicht mehr ganz so stark wachsen wie bislang prognostiziert.
Die Erlöse werden währungsbereinigt nur noch im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen, wie die weltweite Nummer zwei hinter Nike am Donnerstag in Herzogenaurach mitteilte. Bislang hatte der Dax-Konzern ein Plus von annähernd zehn Prozent für möglich gehalten. Der Gewinn soll trotzdem wie geplant auf 770 bis 785 Millionen Euro zulegen - ein Plus von 15 bis 17 Prozent.
„Wir haben in den letzten sieben Quartalen den Gewinn schneller gesteigert als den Umsatz. Somit können wir sicher sein, für das Gesamtjahr 2012 erneut Rekordergebnisse zu erzielen“, sagte Konzernchef Herbert Hainer. Auch 2013 sei eine deutlich zweistellige Gewinnsteigerung drin, der Umsatz werde ebenfalls zulegen.
Hainers Optimismus stützt sich auf das glänzende Geschäft, das der Konzern in fast allen Bereichen macht. Vor allem die Stammmarke adidas und die Golfsparte wachsen stetig. Schwachpunkt ist aber nach wie vor die Fitness-Tochter Reebok, die im dritten Quartal einen währungsbereinigten Umsatzrückgang von 25 Prozent aufwies. Reebok fehlt es in erster Linie an innovativen Produkten. Dazu kommen Probleme wie die im Frühjahr aufgeflogenen kriminellen Machenschaften in Indien oder der Verlust des Ausrüstervertrags für die National Football League.
Insgesamt aber schnellte der Adidas-Konzernumsatz im dritten Quartal um 11,4 Prozent auf 4,17 Milliarden Euro in die Höhe. Der Betriebsgewinn legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 494 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente Adidas 344 Millionen Euro und damit 13,5 Prozent mehr als im dritten Quartal 2011. Für das Schlussquartal, das traditionell das schwächste ist, geht das Unternehmen von einem leichten Gewinnrückgang aus.
Die Aktie des Dax-Konzerns mit weltweit rund 47 000 Mitarbeitern geriet nach Vorlage der Zahlen unter Druck, erholte sich aber bis zum Nachmittag wieder bei einem leichten Minus auf 64,67 Euro.