Air Berlin Air Berlin-Aus: NRW-Beschäftigte hoffen auf eine Lösung

Düsseldorf. Eine Wasserfontäne zum Abschied: Wenn der letzte NRW-Flieger der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin am späten Freitagabend in Düsseldorf ein Spalier aus Löschfahrzeugen passiert, geht nicht nur für gut 3000 Mitarbeiter in Nordrhein-Westfalen eine Ära zu Ende.

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Während viele Beschäftigte auch noch kurz vor dem engültigen Aus des Flugbetriebs auf eine Weiterbeschäftigung in einer Transfergesellschaft hoffen müssen, verschieben sich die Gewichte im NRW-Luftverkehr.

Neues Schwergewicht am NRW-Himmel wird die Lufthansa Billigtochter Eurowings, die nach der Übernahme von Teilen von Air Berlin künftig mit Marktanteilen von jeweils knapp 50 Prozent das Geschäft an den beiden großen Flughäfen des Landes in Düsseldorf und Köln/Bonn dominiert. Bislang hatte sich die Marktanteile von Air Berlin und Eurowings zum Beispiel in Düsseldorf die Waage gehalten, wie ein Flughafen-Sprecher berichtetet. Am Flughafen Paderborn/Lippstadt hatte sich Air Berlin dagegen bereits im Frühjahr verabschiedet.

Als neuer starker Mann am Flughafen der NRW-Landeshauptstadt hatte Eurowings-Chef Thorsten Dirks vor einigen Tagen in Düsseldorf die Muskeln spielen lassen und die Zustände am Airport heftig kritisiert. Der frühere E-Plus- und Telefonica-Manager verteilte dabei dem Flughafen durchweg schlechte Noten - so bei den Sicherheitskontrollen für Fluggäste oder auch durch überlange Wartezeiten bei der Bereitstellung von Bussen zum Transport der Passagiere.

Das weckt Hoffnungen auch in Düsseldorf: „Wir werden die Lufthansa-Gruppe bestmöglich darin unterstützen, nachgefragte Strecken schnellstmöglich aufnehmen zu können“, hieß es dazu in der Flughafen-Stellungnahme. Eine Kapazitätserweiterung des Flughafens sei nun mittel- und langfristig „wichtiger denn je“.

Mit rund 21.600 Arbeitsplätzen spielt der Flughafen Düsseldorf heute nach eigenen Angaben eine wichtige Rolle im NRW-Arbeitsmarkt. Welche Jobchancen, die möglicherweise schon bald vor der Entlassung stehenden Air Berlin-Beschäftigten haben, ist dagegen weiter unklar. Knapp vier von zehn der rund 8000 Air Belin-Beschäftigten kommen aus NRW, darunter vor allem Personal aus Kabine und Cockpit.

Bei einer möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde am Mittwoch in Berlin ist auch die nordrhein-westfälische Landesregierung aufgerufen, ihren Beitrag zur Schaffung einer Transfergesellschaft zu leisten.