Eurowings zieht Langstrecke ab

Lufthansa-Billigtochter verlegt die Flüge zu fernen Ziele von Köln/Bonn nach Düsseldorf.

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Düsseldorf/Köln. Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings baut ihr Streckennetz um. Langstreckenflüge von Nordrhein-Westfalen aus werden künftig nicht mehr ab Köln/Bonn angeboten, sondern nur noch ab Düsseldorf, wie die Airline gestern mitteilte. Bisher hatte Eurowings für Köln Reiseziele wie Kapstadt und Havanna im Programm, das ist bald Geschichte. In Düsseldorf stationiert Eurowings künftig sieben Langstreckenflieger — vier kommen im Herbst aus Köln dazu und drei zusätzliche Flieger ergänzen schon in diesem Frühjahr den Flugplan. Bisher hat Eurowings in Düsseldorf nur eine Langstrecken-Maschine, die geleast ist — sie soll abgegeben werden.

Die Reiseziele liegen zum Beispiel in der Karibik. Mit der Bündelung der Langstrecken-Verbindungen schließe man Lücken im Düsseldorfer Angebot, die im Zuge der Air-Berlin-Pleite entstanden seien, hieß es. Eurowings bietet bis Ende März bereits mehr als 200 zusätzliche Flüge und damit fast 15 Prozent mehr Flüge pro Woche an als noch zu Beginn des Winterflugplans. „Wir werden unter anderem die Strecken Düsseldorf-München/München-Düsseldorf, Stuttgart-Düsseldorf/Düsseldorf-Stuttgart neu bedienen. Auf der Langstrecke kommen unter anderem Flüge in die USA (New York, Miami und Fort Myers) hinzu“, so EurowingsSprecherin Katharina Muschalla. „Für Düsseldorf und alle anderen Standorte gilt, dass wir dort wachsen, wo eine vorhandene beziehungsweise zusätzliche Nachfrage im Markt bedient werden kann.“ Der Flughafen Düsseldorf habe ein sehr großes Einzugsgebiet von 18 Millionen Menschen.

Thorsten Dirks, Eurowings-Chef

Schon im Herbst 2017 hat Eurowings seinen Fokus in Düsseldorf insbesondere auf die Langstrecken-Operations gelegt und neue Verbindungen ins Portfolio aufgenommen. Hinzu kamen Strecken nach Punta Cana in der Dominikanischen Republik, nach Varadero in Kuba und Puerto Plata in der Dominikanischen Republik. Cancun in Mexiko vervollständigte das neue Langstrecken-Quartett. Eurowings-Chef Thorsten Dirks: „Für Eurowings ist Düsseldorf so wichtig wie kaum ein anderer Flughafen — aber umgekehrt ist Eurowings für Düsseldorf so wichtig wie keine andere Airline.“

Der Chef des Flughafens Köln/Bonn, Athanasios Titonis, war enttäuscht über den Abzug der großen Maschinen. „Wir bedauern, dass wir mit der Langstrecke ein attraktives Verkehrssegment im Winter verlieren, zumal dieses Produkt in Köln/Bonn aus der Taufe gehoben wurde und sich seitdem sehr erfolgreich entwickelt hat.“ Er zeigte sich aber erfreut, dass Eurowings zusätzliche Maschinen für innerdeutsche Flüge oder für europäische Ziele auf dem Airport einsetzen will — deren Zahl soll dort um drei auf 19 steigen. che/Red/dpa