Air Berlin trotz Verlust optimistisch
Berlin (dpa) - Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin treibt ihr Sparprogramm voran und sieht sich auf Kurs.
Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer sagte am Mittwoch, dass er für das laufende Jahr nach wie vor mit einer schwarzen Null vor Steuern und Zinsen rechne. 2014 soll dann unterm Strich ein Gewinn stehen.
Vor allem auf unrentablen Routen treibt Air Berlin das Sparprogramm voran. Insgesamt verringerte die Fluggesellschaft die Zahl der angebotenen Sitzplätze um mehr als eine Million.
Das Unternehmen wertete es als Erfolg, dass der Umsatz nur um 3 Prozent auf 792 Millionen Euro zurückging, während das Sitzplatzangebot um 12 Prozent auf rund 7,5 Millionen Plätze schrumpfte.
Weil die Zahl der Fluggäste im Vergleich dazu nur um 9 Prozent zurückgegangen war, habe Air Berlin die höchste Auslastung in einem ersten Quartal seit dem Börsengang 2006 erreicht, berichtete Air-Berlin-Finanzchef Ulf Hüttmeyer. „Das sind gesunde Zahlen, die in die richtige Richtung zeigen.“
Im ersten Quartal 2013 war der Verlust von Air Berlin auch wegen der Kosten für das Sparprogramm unter dem Strich um ein Fünftel auf 196 Millionen Euro angewachsen.
Der saisontypische Verlust - Fluggesellschaften machen ihren Gewinn meist zur Hauptreisezeit im Sommer - zehrte das Eigenkapital komplett auf: Es belief sich Ende März auf minus 53 Millionen Euro.
Grund zum Optimismus gibt laut Prock-Schauer das Sanierungsprogramm „Turbine“, das sich aber erst ab dem dritten Quartal 2013 positiv auswirken werde. „Wir müssen aus eigener Kraft das Überleben schaffen. Deshalb haben wir dieses Programm aufgesetzt“, sagte Prock-Schauer.
Im Rahmen des Sparprogramms sind nach Angaben des Unternehmens bis Ende Mai bereits 250 von 900 geplanten Stellen abgebaut worden. Die Fliegerflotte besteht nur noch aus 149 Maschinen - vor einem Jahr waren es noch 165. Bis Ende 2013 soll die Flotte um weitere sechs Flugzeuge verringert werden.