Insolvente Fluggesellschaft Air Berlin verhandelt weiter mit Easyjet

Berlin (dpa) - Die insolvente Air Berlin verhandelt mit der britischen Fluggesellschaft Easyjet weiter über einen Verkauf mehrerer Maschinen. „Wir sind in Gesprächen mit Easyjet“, sagte ein Sprecher von Air Berlin.

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Easyjet hatte am Freitagabend bestätigt, Interesse an bis zu 25 Flugzeugen in Berlin-Tegel zu haben. Air Berlin hatte in den vergangenen gut drei Wochen exklusiv mit Lufthansa und Easyjet verhandelt.

Lufthansa übernimmt große Teile der insolventen Airline. An die größte deutsche Fluggesellschaft gehen 81 von 134 Flugzeugen. Zudem können 3000 der rund 8000 Air-Berlin-Beschäftigten nach Angaben von Lufthansa-Chef Carsten Spohr zu dem Konzern wechseln. Air Berlin erhält nach eigenen Angaben etwa 210 Millionen Euro als Kaufpreis.

Bei den Gesprächen über die Zukunft der Teile von Air Berlin, die nicht von der Lufthansa übernommen werden, drängt die Zeit. Ein Kaufinteressent neben Easyjet ist der Ferienflieger Condor. Ein Sprecher von Air Berlin machte am Samstag keine Angaben dazu, ob es auch mit Condor Gespräche gibt.

Die Air-Berlin-Gläubiger wollen am 24. Oktober über den Verkauf entscheiden, anschließend prüft die europäische Wettbewerbsbehörde in Brüssel das Geschäft. Das wird voraussichtlich mehrere Monate dauern. Erst dann kann der Kauf formal vollzogen werden.

Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft ist seit Mitte August insolvent. Der Flugbetrieb seitdem war nur durch einen Kredit des Bundes über 150 Millionen Euro gesichert. Am Abend des 27. Oktober soll der Flugbetrieb eingestellt werden.

In einem eigenen Verfahren sucht das Management außerdem noch Käufer für die Techniksparte. Die Bieterfrist wurde bereits zwei Mal verlängert. Ein Sprecher wollte sich am Samstag nicht zum aktuellen Stand äußern.

Die Zukunft Tausender Air-Berlin-Beschäftigter ist weiter ungewiss. Bis zu 3000 der betroffenen rund 8000 Mitarbeiter sollen im Lufthansa-Konzern einen Job finden, vor allem bei der Billigtochter Eurowings. Gut die Hälfte von ihnen muss sich aber neu bewerben. Das könnte Gehaltseinbußen zur Folge haben. Für mehr als 5000 weitere Air-Berlin-Mitarbeiter gibt es noch keine Perspektive.