Laufende Verhandlungen Air Berlin verlängert Bieterfrist für Technik-Tochter

Berlin (dpa) - Der Verkauf der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin zieht sich hin. Die Angebotsfrist für die Techniksparte wurde zum zweiten Mal verlängert.

Foto: dpa

Angebote sind nun noch bis zur übernächsten Woche möglich, wie ein Sprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ursprünglich sollte die Frist Mitte September enden, dann an diesem Freitag.

Neue Angaben zu vorliegenden Angeboten machte das Unternehmen nicht. Der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus hatte im September von insgesamt drei Offerten gesprochen. Bekannt ist, dass der Berliner Logistiker Zeitfracht das Technikgeschäft weiterführen will.

Noch steht aber der Verkauf des Flugbetriebs der Air Berlin aus. Wer die Technik übernehmen will, kann daher nicht sicher sein, dass dieser Bereich seine Wartungsaufträge behält.

Damit hatte Air Berlin schon die erste Bieterfrist-Verlängerung für die Technik begründet, nun auch die zweite. „So ermöglichen wir den Bietern, sich ein genaueres Bild vom Verlauf des Vergabeverfahrens für die Air Berlin zu machen und dementsprechend ihre Angebote für die Air-Berlin-Technik zuzuschneiden“, erklärte der Firmensprecher.

Die bisher zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft mit mehr als 8000 Beschäftigten hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Vorerst geht der Flugbetrieb weiter, weil der Bund mit einem Kredit einsprang.

Kebekus und Vorstandschef Thomas Winkelmann verhandeln mit der Lufthansa und mit Easyjet über den Verkauf, das Geschäft soll bis zum kommenden Donnerstag (12. Oktober) unter Dach und Fach gebracht werden. Die Lufthansa will insgesamt 93 der noch 134 Flugzeuge übernehmen, Easyjet 27 bis 30.

Ein Sprecher von Zeitfracht kündigte für die Technik ein modifiziertes Angebot an. Ursprünglich hatte das Logistikunternehmen auch an Teilen des Flugbetriebs Interesse gezeigt. Neben der Technik will Zeitfracht den Air-Berlin-eigenen Frachtraumvermittler Leisure Cargo übernehmen.

Die Technik-Tochter der Air Berlin mit etwa 1500 Beschäftigten wartet die konzerneigenen Flugzeuge sowie Maschinen anderer Fluggesellschaften. Wichtigste Standorte sind Berlin, Düsseldorf und München.