Air Berlin will Ticketpreise erhöhen
Joachim Hunold erteilt dem Preiskampf Absage.
Berlin/ Düsseldorf. Wer bei Air Berlin seinen Flug spät bucht, muss möglicherweise tiefer in die Tasche greifen. Joachim Hunold, Chef der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft, sagte: "Wir müssen unsere Preise erhöhen und die Kapazitäten noch besser auslasten. Das vorderste Ziel ist jetzt nicht, Marktanteile zu gewinnen, sondern wirtschaftlich zu arbeiten."
Für Frühbucher seien zwar weiterhin Flüge für 29 und 49 Euro im Angebot. Bei späterer Buchung könnten aber höhere Preise als bisher fällig werden. "Wir machen den Dumping-Wettbewerb nicht mit", ergänzte ein Firmensprecher.
Die Umsetzung dürfte mitten in der Wirtschaftskrise jedoch schwierig werden. Viele Fluggesellschaften versuchen derzeit, ihre leeren Sitze um jeden Preis zu füllen. Laut Weltluftfahrtverband IATA sind die Ticketpreise zuletzt um bis zu 20 Prozent gefallen.
Die Krise führt bei Marktführer Lufthansa derweil zu Streichplänen in Düsseldorf. Der Direktflug nach Chicago wird vom 29. Januar bis zum 24.Februar 2010 ausgesetzt, Passagiere müssen über München und Frankfurt fliegen. Auch wird im Winterflugplan die Zahl der Miami-Flüge ab Düsseldorf von sechs auf fünf reduziert. Lufthansa hatte zuletzt verkündet, 1.000 der wöchentlich mehr als 13.000 Flüge einzusparen.