Airlines gegen Teileröffnung des Hauptstadtflughafens
Berlin (dpa) - Die deutschen Fluggesellschaften sind dagegen, den neuen Hauptstadtflughafen Stück für Stück in Betrieb zu nehmen. Eine vorweggenommene Inbetriebnahme des Nordpiers bringe weder den Unternehmen noch den Passagieren Vorteile.
Das teilte der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) am Mittwoch in Berlin mit. „Der Parallelbetrieb von Tegel, Schönefeld und einem Teil des BER spart keine Kosten, sondern würde nur zusätzliches Geld kosten“, kritisierte BDF-Präsident Ralf Teckentrup. Er leitet auch die Airline Condor, mit der Flughafenchef Hartmut Mehdorn nach eigenen Angaben Gespräche über die Teileröffnung führt.
Laut BDF hat Mehdorn mehrere deutsche Fluggesellschaften angesprochen, ob sie vorzeitig zum neuen Flughafen umziehen würden. Der Verband kritisierte, für die Teileröffnung seien die genehmigungsrechtlichen Fragen noch offen. Zudem verschlängen provisorische Abfertigungsschalter und Sicherheitskontrollen für den Nordpier weiteres Geld. Teckentrup forderte von Mehdorn, sich eng mit den Fluggesellschaften abzustimmen, und ein Gesamtkonzept für den Flughafen vorzulegen.
Offen für eine Teileröffnung hat sich bislang nur die britische Fluggesellschaft Easyjet gezeigt, die vom benachbarten alten Schönefelder Flughafen fliegt. Die deutschen Branchengrößen Lufthansa und Air Berlin fliegen vom innenstadtnahen Flughafen Tegel. Mehdorn verhandelt nach eigenen Worten auch mit Norwegian Airlines.