Überraschender Rücktritt Allianz-Deutschland-Chef wirft Handtuch

Ismaning (dpa) - Beim Versicherungskonzern Allianz steht ein unerwarteter Rückzug aus der Chefetage an: Deutschland-Chef Manfred Knof wird das Unternehmen zum Jahreswechsel verlassen.

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Der Aufsichtsrat kürte den bisherigen Italien-Chef Klaus Peter Röhler zum Nachfolger, wie das Münchner Unternehmen am Dienstag bekannt gab. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ (Dienstag) über die Personalie berichtet. In seinem Rücktrittsschreiben an den Aufsichtsrat nannte der 52 Jahre alte Knof demnach gesundheitliche Gründe.

Die Allianz Deutschland AG ist mit etwa 29 000 Mitarbeitern und 32 Milliarden Euro Umsatz die wichtigste Landesgesellschaft des größten deutschen Versicherers. Knof war erst 2015 zum Deutschland-Chef berufen worden. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Berichte über Reibereien zwischen ihm und Konzernchef Oliver Bäte gegeben. Bäte hat die Digitalisierung zur Chefsache gemacht und nimmt dabei die früher weitgehend eigenständig agierenden Landesgesellschaften enger an die Zügel.

Knofs Rücktritt überlagerte die von der Allianz Deutschland eigentlich geplante Hauptbotschaft des Tages: In der Kfz-Versicherung will die vor einigen Jahren vom derzeitigen Marktführer HUK-Coburg überholte Allianz mit neuen, einfacheren Tarifen verlorene Kunden zurückgewinnen und wieder Marktführer werden. Sie sei in vielen Branchen schon Marktführer und habe den Anspruch, das auch in der Autoversicherung zu sein, sagte Joachim Müller, Chef der Sachversicherung bei der Allianz Deutschland.

Ein weiterer Baustein ist die Ausweitung des sogenannten Telematik-Tarifs, die im Frühjahr starten soll: Wer sein Fahrverhalten per App überwachen lässt und defensiv fährt, erhält Rabatt. Bisher gibt es das Angebot nur für junge Fahrer. Außerdem plant die Allianz im Kampf um Marktanteile eine Neuheit, über die in der Branche schon länger diskutiert wird: eine Tagesversicherung für Wenigfahrer, die ihr Auto nur gelegentlich nutzen.