Allianz mahnt Verbesserungen bei Fonds-Tochter Pimco an
München (dpa) - Europas größter Versicherer macht Druck auf seine Fonds-Tochter Pimco. Obwohl das Umfeld für die Vermögensverwaltungsbranche anspruchsvoll bleiben dürfte, erwarte der Vorstand bei Pimco in der zweiten Jahreshälfte wieder Kapitalzuflüsse.
Das sagte Allianz-Vorstand Dieter Wemmer in einer Telefon-Konferenz. „Dies ist Wunsch, Anspruch und Forderung an das Management von Pimco, aber auch realistische Erwartung.“
Die Allianz hatte zuletzt immer wieder betont, dass sich die Lage bei dem 1999 gekauften Vermögensverwalter in diesem Jahr wieder bessern sollte. Schwerpunkt soll dabei das Geschäft mit festverzinslichen Titeln bleiben. Versuche, das Aktiengeschäft auszubauen, waren immer wieder gescheitert. „Pimco muss sich den Veränderungen des Marktes stellen“, sagte Wemmer. „Sie waren bisher ein führendes Unternehmen im Anleihe-Bereich und warum sollte das nicht so bleiben.“ Zumindest die Turbulenzen um den Abgang des früheren Co-Chefs Bill Gross stören seiner Einschätzung nach das operative Geschäft nicht mehr. Das Thema sei „wirklich abgeschlossen, auch wenn das ab und zu mit seinen juristischen Eskapaden noch die Gazetten füllt“, sagte Wemmer.
Im ersten Quartal belastete das schwache Geschäft von Pimco weiter das Ergebnis in der Allianz-Sparte Vermögensverwaltung. Hier sank das operative Ergebnis um 16,5 Prozent auf 463 Millionen Euro. Ähnlich stark schrumpfte das operative Ergebnis in der Lebens- und Krankenversicherung. Konzernweit gab der operative Gewinn wie bereits bekannt aber lediglich um 3,5 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro nach, weil ein starkes Schaden- und Unfallgeschäft dabei half, die Rückgänge in anderen Sparten abzufedern.
Ebenfalls bereits bekannt war der Anstieg beim Gewinn unter dem Strich um 20,5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das Plus war auf eine geringere Steuerquote, Verkäufe von Aktien sowie Bewertungseffekte zurückzuführen. Mit ähnlichen Effekten sei in den kommenden Quartalen nicht zu rechnen, ließ Wemmer wissen.