Ernährungsmesse Anuga gestartet: Bio und Protein hoch im Kurs
Köln (dpa) - Haferkekse mit Seetang, Nudeln aus Eicheln, Kamelmilch mit Ginseng oder Chips mit Mint-Geschmack: Zu der weltweit größten Ernährungsmesse Anuga haben die gut 7400 Aussteller aus 107 Ländern einen Rekord von rund 2300 Neuheiten mit nach Köln gebracht.
Im Mittelpunkt stehen Protein-Produkte, die über alle Kategorien hinweg - fleischhaltig, vegetarisch oder vegan - nach Branchenangaben stark zulegen. Auch Bio-Lebensmittel werden bis zum 11. Oktober eine große Rolle bei der Fachmesse spielen.
Zahlreiche Neuheiten gehören zu den sogenannten Free-From-Angeboten, die also etwa ohne Gluten, Zucker oder Laktose auskommen. Auch der Bereich „Superfood-Modern“ mit Chia-Samen, Ingwer, Grüntee oder exotischen Pflanzenextrakten macht laut Koelnmesse einen größeren Anteil aus. Aufgetischt werden zudem viele neue Entwicklungen bei den sehr gefragten „Ready-To-Eat“-Produkten, die sich an den bequemen, eiligen Verbraucher richten.
Erstmals werden am Rhein knallbunte Karotten- oder Rote-Beete-Scheiben für den Toaster gezeigt, veganer Thunfischersatz, Algensalat, Whiskey-Cornichons oder Acai-Beeren-Müslis. Mit Extra viel Protein werden Soja-Schnitzel, Knabbereien, Eis, Joghurts oder Pflanzenmilchdrinks angeboten. Hähnchenbrustfilets gibt es auch als Snack „To Go“, Nüsse mit Obst als Knusperstange.
Wegen ihrer bisher noch kaum bekannten Zutaten gehören Snackbällchen aus Insekten - Grillen - die Anuga-Bühne ebenso wie Getränken mit dem Saft von Birken aus nordeuropäischen Wäldern.
Laut Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) wollen sich Verbraucher zunehmend ausgewogen ernähren. Von 40.000 Innovationen alljährlich in Deutschland könnten sich lediglich rund 13.000 Produkte länger als zwei Jahre halten. Etwa 1000 Start-Up-Unternehmen gründeten sich in der Lebensmittelindustrie pro Jahr. Lebensmittel-Einzelhandel und -Industrie zeigten sich angesichts von Umsatzuwächsen im ersten Halbjahr vor Messe-Start zufrieden.