Arag-Chef: „Ich stelle mein Lebenswerk nicht infrage“
Faßbender widerspricht Übernahmegerüchten. Beitragseinnahmen steigen um 1,5 Prozent.
Düsseldorf. „Es macht für mich keinen Sinn, mein Lebenswerk infragezustellen.“ Paul-Otto-Faßbender, der sonst eher unaufgeregt auftretende Chef des Düsseldorf Versicherers Arag, hat mit diesem Satz in einem Brief an seine Mitarbeiter auf Gerüchte um ein angebliches Zusammengehen des Unternehmens mit dem Wettbewerber Roland Rechtsschutz reagiert.
Vor Journalisten bekräftigte der 67-Jährige in Düsseldorf: Die Aktionäre des Wettbewerbers dürften zwar gern über die Zukunft ihres Unternehmens diskutieren, jedoch: „Alle Überlegungen, die alleinige Inhaberschaft der Familie Faßbender an der Arag infragezustellen, sind abwegig.“
Trotz des weiter positiv verlaufenden Geschäfts — im Arag-Konzern legen die Beitragseinnahmen nach vorläufigen Zahlen um 1,5 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro zu — sieht Faßbender „keinen Grund, es jetzt ruhiger angehen zu lassen“.
Erfreut zeigte er sich darüber, dass man im deutschen Rechtsschutzgeschäft erstmals seit 15 Jahren den Beitragsrückgang stoppen konnte. Die Einnahmen stiegen von 282 auf 283 Millionen Euro. In Deutschland ist das Unternehmen in dieser Sparte mit einem Marktanteil von 8,3 Prozent die Nummer vier. International wuchsen die Beitragseinnahmen im Rechtsschutz sogar um 5,4 Prozent auf 464 Millionen Euro.
Das Krankenversicherungsgeschäft ist in Deutschland mit 333,7 Millionen Euro das größte Segment der Düsseldorfer. Hier setzt man nun auch auf vom Arbeitgeber finanzierte stationäre und Zahnzusatztarife — ein Bonbon, mit dem Firmen ihre Mitarbeiter an sich binden können.
Im Segment Lebensversicherung gehen die Einnahmen nach vorläufigen Zahlen von 229,6 auf 224,5 Millionen Euro zurück. Bei den klassischen Lebensversicherungsprodukten müssen sich die Versicherungsnehmer auf eine von 3,5 auf 3,25 Prozent abgesenkte Überschussdeklaration einstellen.