Argentinien bringt Debatte um Hedgefonds in die OAS
Washington/Buenos Aires (dpa) - Der Streit zwischen Argentinien und US-amerikanischen Anlegern zieht immer weitere Kreise. Nun soll der Fall auch von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) erörtert werden.
Der OAS-Rat wurde einberufen, um am Montag in Washington über das Thema zu debattieren. Der Rat soll dann entscheiden, ob für den nächsten Donnerstag die Außenminister der nord-, mittel- und südamerikanischen Länder zur selben Frage zusammenkommen sollen. Der argentinische Wirtschaftsminister Axel Kicillof und Außenminister Héctor Timerman wollen am Montag den Standpunkt ihrer Regierung vortragen.
Das Land liegt im Zwist mit Hedgefonds, die an einem früheren Schuldenschnitt nicht teilgenommen hatten und auf die volle Auszahlung ihres Kapitals pochen. Dies wiederum würde andere Gläubiger Argentiniens verärgern. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass das südamerikanische Land Zahlungen nicht leistet und damit den Staatsbankrott in Kauf nimmt. Es gilt zunächst eine Frist bis Montag, die aber wohl noch um 30 Tage verlängert wird. Der Fall könnte auch Auswirkungen auf andere hoch verschuldete Staaten haben, daher beobachten weltweit Regierungen den seit Jahren andauernden Rechtsstreit mit Argusaugen.
Die Bundesregierung warnt Argentinien einem Bericht zufolge vor einem Zahlungsstopp. „Wir erwarten von Argentinien, dass es seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Deutschland wie vereinbart nachkommen wird“, zitiert das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ eine nicht näher bezeichnete Quelle im Bundesfinanzministerium. Deutschland hält demnach Forderungen in Höhe von insgesamt 2,6 Milliarden Euro gegenüber Argentinien.