Auftragsbücher im Baugewerbe prall gefüllt

Wiesbaden (dpa) - Auf dem Bau in Deutschland brummt es wieder: Mit einem Auftragsvolumen von rund 6,2 Milliarden Euro für Januar und Februar 2011 erreicht das Baugewerbe nahezu das Vorkrisenniveau aus 2008, als die Firmen in den ersten zwei Monaten des Jahres knapp 6,7 Milliarden Euro verbuchten.

Das geht aus Berechnungen hervor, die das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden vorlegte. Die Aufträge sind im Baugewerbe so wichtig, weil sie ein ganz entscheidender Posten in der Branche mit ihren langen Projektzeiten sind. Nach Angaben der Statistiker legten die Eingänge in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres preisbereinigt um 4,6 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zu. Auch bei den Jobs ist der Aufschwung sichtbar: Ende Februar 2011 gab es im Hoch- und Tiefbau 686 000 Beschäftigte - 2,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und im Monatsvergleich so viele wie seit 2004 nicht mehr (damals: 711 000).

Noch deutlicher fällt der Zuwachs nach den mageren Krisenzeiten beim Umsatz ins Auge: Die Erlöse von Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten summierten sich in Januar und Februar 2011 auf etwa 8,4 Milliarden Euro. Das ist verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein Plus von satten 41,8 Prozent.

Ein wenig bremsend wirke die Entwicklung im öffentlichen Bau, für den der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) ein Minus von 2,7 Prozent für 2011 prognostiziert. Denn schon seit einiger Zeit profitieren die Unternehmen nicht mehr von den in der Krise gewährten Konjunkturpaketen, die ausliefen. „Der erhoffte Nachlaufeffekt hat sich bisher noch nicht gezeigt“, sagte ein ZDB-Sprecher. Der Staat hatte die Bauwirtschaft während der Krise mit milliardenschweren Finanzspritzen angekurbelt. Für den Wohnungs- und Wirtschaftsbau hingegen rechnet der ZDB mit einem Umsatzplus von 3,0 Prozent für das laufende Jahr.