Auto: Ehe Porsche-VW in Gefahr

Ermittlungen dauern länger als gedacht. Zeitplan der Eingliederung noch 2010 wackelt.

Stuttgart/Wolfsburg. Bei der Fusion von Porsche und Volkswagen sind neue Hindernisse aufgetaucht: Zwar wurden Teile der Ermittlungen gegen Ex-Porschelenker Wendelin Wiedeking und seinen früheren Finanzchef Holger Härter eingestellt, neue sind jedoch hinzugekommen.

Der Vorwurf der handelsgestützten Marktmanipulation sei fallengelassen worden, teilte Staatsanwältin Claudia Krauth am Donnerstag in Stuttgart mit. Gleichzeitig wurde das Verfahren gegen die beiden Manager um den Verdacht der Untreue erweitert. Porsche sieht den Zeitplan gefährdet, die Fusion noch 2011 auf den Weg zu bringen, das gesamte Gelingen stehe möglicherweise auf dem Spiel.

VW will keine Risiken eingehen und schaut deshalb genau, wie sich die Angelegenheit weiter entwickelt. Die Staatsanwaltschaft prüft nun den Vorwurf, ob Wiedeking und Härter im Zuge des gescheiterten VW-Übernahmeversuchs durch Porsche „existenzgefährdende Risiken“ für den Sportwagenbauer durch den Abschluss von Aktienkurs-Sicherungsgeschäften eingegangen seien.

Die Anleger reagierten verschreckt: Die Porsche-Aktie stürzte ab. Im Handel fielen die Papiere am Nachmittag um fast zehn Prozent.

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück kämpft weiter. „Wir müssen die neue Lage jetzt juristisch prüfen“, sagte er. „Ich finde die Verschmelzung aber richtig. Porsche und VW müssen heiraten.“

Die Vorwürfe der informationsgestützten Marktmanipulation gegen Wiedeking und Härter blieben weiter bestehen. Dabei geht es darum, ob Porsche in den Jahren 2007 bis 2009 über Pläne zum Einstieg bei VW nicht ausreichend informiert hat.

In den USA muss sich Porsche im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme gegen eine milliardenschwere Schadenersatzklage wehren. Mit dem Abschluss der Ermittlungsverfahren gegen die früheren Porsche-Vorstände sei frühestens zu Beginn des Jahres 2012 zu rechnen. Red