Automobilbranche: Daimler setzt zur Aufholjagd an

Konzernchef Dieter Zetsche will nach schwierigen Zeiten wieder zurück an die Spitze der deutschen Premiumautohersteller.

Foto: Bernd Weissbrod

Stuttgart. Der Autobauer Daimler will in diesem Jahr dank neuer Modelle und eines milliardenschweren Sparprogramms die Trendwende schaffen. „Wir werden weiter an Tempo zulegen“, kündigte Konzernchef Dieter Zetsche Donnerstag an. „Unser Plan geht auf — Schritt für Schritt.“ 2014 wollen die Schwaben nach Turbulenzen im vergangenen Jahr in allen Geschäftsbereichen zulegen und den Umsatz, Absatz und das Ergebnis steigern.

Rückenwind verschafft den Schwaben nun, dass sie ihre Ziele für 2013 übertroffen haben. Beim operativen Gewinn aus dem laufenden Geschäft kam der Konzern auf 7,9 Milliarden Euro. Das ist zwar im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um drei Prozent, übertrifft aber den angekündigten Wert von 7,5 Milliarden Euro.

Profitieren will der Autobauer künftig vor allem von neuen Modellen. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die runderneuerten Wagen der A- und B-Klasse sowie die Limousinen der E- und S-Klasse positiv bemerkbar gemacht. Künftig soll dazu die überarbeitete C-Klasse ebenso beitragen wie der kompakte GLA. Daimler will die Erzrivalen BMW und Audi bis 2020 bei Absatz, Umsatz und auch Profitabilität überholt haben. Eine bessere Rendite versprechen sich die Stuttgarter künftig auch von ihren eingeleiteten Sparprogrammen, die allein in der Pkw-Sparte bis zum Jahresende mit zwei Milliarden Euro positiv zu Buche schlagen sollen.

Rund 800 Millionen Euro davon hat der Autobauer nach eigenen Angaben bis Ende 2013 schon gespart. Gleichzeitig startet Konzernchef Zetsche eine Charmeoffensive bei seinem Mitarbeitern. Zuletzt besuchte er eine Fabrik und sah sich die einzelnen Bereiche an. Neben einer Beteiligung am Ergebnis bekommen seine Leute zudem einen Sonderbonus von 500 Euro. Als „ein Zeichen unserer Anerkennung für das außerordentliche Engagement“, sagte Zetsche.

Ex-Produktionsvorstand Andreas Renschler äußerte sich Donnerstag erstmals zu seinem Abschied. Er habe den Konzern verlassen, weil er keine Aufstiegschance mehr sah, sagte er „Auto Motor und Sport“.