Bafin: Bei Libor-Affäre keine systematische Kriminalität

Bonn (dpa) - Bei der Untersuchung der Affäre um manipulierte Zinssätze wie etwa Libor hat die deutsche Bankenaufsicht bisher keine Anhaltspunkte für systematische Kriminalität entdeckt.

Es scheine eher um einzelne Händler zu gehen, sagte Bafin-Präsidentin Elke König bei der Vorlage des Jahresberichtes 2012.

Tatsache aber sei, dass Schwächen in der Organisation die Manipulation ermöglicht oder erleichtert hätten. Die Ermittlungen gegen die Deutsche Bank in dieser Sache dauerten an.

Der Bericht werde derzeit noch ausgearbeitet. „Das dauert die Zeit, die es dauert.“ Er war ursprünglich für Ende März erwartet worden.

Die „London Interbank Offered Rate“ (Libor) gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken Geld leihen. Großbanken sollen den Zins über Jahre manipuliert haben, um höhere Gewinne zu kassieren.

In dem Fall hat die Deutsche Bank sieben Mitarbeiter entlassen oder suspendiert.
Seit vergangenem Sommer prüfen Deutschlands Bankenaufseher, inwiefern der Dax-Konzern in die Affäre verwickelt war.