Bahn stellt nach Mainz-Debakel bisher 680 Leute extra ein
Berlin (dpa) - Als Konsequenz aus den Zugausfällen rund um Mainz im Sommer 2013 hat die Deutsche Bahn bislang 680 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt.
Damit sei ein Drittel des zusätzlichen Personalbedarfs gedeckt, sagte Personalvorstand Ulrich Weber am Mittwoch nach einem Treffen mit der Eisenbahnbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und dem Betriebsrat in Berlin.
Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner, Konzernbetriebsratschef Jens Schwarz und Weber zogen dabei eine Zwischenbilanz der Personalaufstockung. Im November hatte die Bahn angekündigt, in diesem Jahr 1700 Mitarbeiter extra einzustellen, um akute Personalengpässe zu beheben. Gut die Hälfte davon waren für die Stellwerke und die Instandhaltung geplant.
Ein Mangel an Fahrdienstleitern im Stellwerk von Mainz hatte im Sommer 2013 wochenlang zu Zugausfällen geführt. Als Folge überprüften Personalchefs und Betriebsräte der Bahn die Personalplanung. „Das kann nicht jederzeit wieder passieren“, sagte Weber auf die Frage, ob sich eine Situation wie in Mainz wiederholen könne.
„In einem halben Jahr ist viel erreicht worden“, sagte Kirchner nach dem Treffen am Mittwoch. Mit den Einstellungen allein sei es aber nicht getan. Überstunden und Urlaubsüberhang müssten weiter abgebaut werden, machte der Gewerkschaftschef klar.
Die Zahl der Überstunden sei konzernweit inzwischen um eine Million auf sieben Millionen verringert worden. Es werde aber noch ein bis zwei Jahre dauern, bis der Zustand zufriedenstellend sein werde.