Neue Jobs und Waggons Bahn steuert im Güterverkehr auf Wachstum um
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn will nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wieder mehr in den Schienengüterverkehr investieren.
Die Tochter DB Cargo plane den Kauf zusätzlicher Lokomotiven und Güterwaggons, teilte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner nach einer Aufsichtsratssitzung des Unternehmens mit. Außerdem sie die Neueinstellung von „mehreren Hundert“ Mitarbeitern geplant.
Die Güterbahn will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur rund 4000 Güterwagen und 60 Loks kaufen. Ferner seien bis zu 700 Neueinstellungen vorgesehen, hieß es. Der Plan müsse aber noch vom Konzern-Aufsichtsrat in einer Sondersitzung am Donnerstag kommender Woche gebilligt werden.
Die Bahn nahm zu diesen Zahlen keine Stellung. Ein Konzernsprecher verwies auf den derzeitigen Umbau von DB Cargo. Das Unternehmen wachse „erstmals seit fünf Jahren und stabilisiert seine Marktanteile“. In dieser Situation werde man „natürlich kein operatives Personal reduzieren, sondern vielmehr zusätzliche Ressourcen bei der Transportkapazität wie auch beim dafür benötigten Personal schaffen“. Darüber werde man „in Kürze“ informieren.
DB Cargo hatte 2015 und 2016 Verluste eingefahren. Der Marktanteil im Schienengüterverkehr sank 2016 auf 59 Prozent nach 61 Prozent im Jahr zuvor. Ein Sanierungsprogramm sah zuletzt den Wegfall von gut 1900 Stellen bis zum Jahr 2021 vor. Bis Ende 2018 sollte die Güterbahn wieder profitabel werden. Die Bundesregierung will nun die Trassenpreise im Güterverkehr im kommenden Jahr halbieren. Das brächte BD Cargo und ihren Konkurrenten eine Kostenentlastung von 350 Millionen Euro.
Kirchner sagte zu der neuen Entwicklung: „Wir haben immer Wachstum und nicht Stagnation als Strategie gefordert, dem trägt der Vorstand von DB Cargo nun endlich Rechnung.“ Anlass sei die angekündigte Halbierung der Trassenpreise. Dadurch werde der Güterverkehr auf der Schiene „wieder ein Stück wettbewerbsfähiger“.
Zuletzt hatte DB Cargo wegen großer Nachfrage bei Stahltransporten Probleme, alle Aufträge zu bewältigen. Kirchner bemerkte dazu: „Es kann nicht sein, dass Züge stehenbleiben, weil es an Mitarbeitern oder rollendem Material fehlt und Kundenaufträge deshalb abgelehnt werden müssen.“