Bahn verfehlt im Fernverkehr Ziele bei Umsatz und Gewinn

Berlin (dpa) - Der Fernverkehr der Bahn mit ICE und Intercity bleibt hinter den finanziellen Erwartungen des Konzerns zurück. „Wir verfehlen unsere Umsatzziele deutlich“, schreibt Fernverkehrschefin Birgit Bohle in einem Mitarbeiterbrief.

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Der seit 2012 währende Abwärtstrend beim Gewinn halte auch 2016 an. „Wenn wir jetzt nicht entschieden gegensteuern, könnte der Fernverkehr schon bald Verlust machen.“ Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor; zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet. Ein Bahnsprecher versicherte auf Nachfrage, auch in diesem Jahr werde der Fernverkehr schwarze Zahlen schreiben.

Bohle bekräftigte das Ziel, bei besserer Qualität für die Kunden die Kosten zu senken. So soll der Betrieb flexibler gesteuert und die Führung verschlankt werden. Ferner sollen alte Züge mit hohen Kosten schneller aus dem Betrieb genommen werden. Die Bahn arbeitet auch daran, dass Kunden mit Handy-Ticket ihren Fahrschein per App selbst entwerten und für sie die Fahrkartenkontrolle entfällt.

Die Bahn steuert auf einen weiteren Fahrgastrekord zu, weil sie ihre Fahrkarten billiger verkauft als früher. Der Fernverkehrsumsatz stieg im ersten Halbjahr um 4,7 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit, ohne Sonderfaktoren) sank jedoch um 5,3 Prozent auf 54 Millionen Euro, was die Bahn auch auf steigende Strom-, Personal- und Trassenkosten zurückführte.

Aus Sicht der Bahn hat der Fernverkehr in den vergangenen Monaten „tolle Fortschritte“ bei der Qualität gemacht, etwa bei der Pünktlichkeit. „Seit Juli ist uns die Trendwende gelungen“, schreibt Bohle. Das Jahresziel, wonach höchstens jeder fünfte Zug zu spät kommt, sei jedoch angesichts vieler Baustellen und je nach Wintereinbruch „sehr ehrgeizig“.