Bahnfahren wird teurer

Erhöhungen gelten ab Sonntag. Wer Tickets bis 14. Dezember kauft, kann bis Mitte März günstig reisen.

Berlin. Mit dem Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag wird das Bahnfahren wieder teurer. Im Durchschnitt erhöht die Deutsche Bahn die Preise im Nahverkehr um 2,9 Prozent, im Fernverkehr um 1,3 Prozent.

Bahnfahrer können aber noch bis Samstag, 14. Dezember, Fahrscheine zum alten Preis kaufen — für Reisen, die bis Mitte März angetreten werden, wie das Unternehmen mitteilte.

Im Nahverkehr in unserer Region sind jedoch die Preise des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr maßgeblich. Der VRR erhöht die Preise zum 1. Januar im Schnitt um 3,3 Prozent

Auf allen Strecken, die auf den Linien Köln-Berlin und Düsseldorf-Berlin liegen, bleibt es auch danach beim alten Preis. Diese Verbindungen waren von Mitte Juni bis Anfang November von langen Umleitungen betroffen — als Folge einer Streckensperrung während des Elbe-Hochwassers. Die Bahn hofft, mit dem Verzicht auf ein Preisanstieg mehr Kunden an sich binden zu können.

Ab Sonntag bietet die Bahn zudem neue Fernzugverbindungen an. Auf der Strecke von Emden nach Bremen können Reisende erstmals auch IC-Züge mit Nahverkehrsfahrscheinen nutzen. Der Mangel an Zügen zwingt das Unternehmen aber auch zum Verzicht: Bis Mitte April werden einige ICE zwischen Bremen und Hannover nicht fahren können.

Zwei von 16 bei Siemens bestellte neue ICE sind derzeit für Tests und Schulungen unterwegs. Das Eisenbahn-Bundesamt hat sie aber noch nicht für Fahrten mit Passagieren zugelassen, wie ein Bahnsprecher sagte.

Das Unternehmen hofft, die dringend benötigten Züge bald in seine Reserveflotte aufnehmen zu können. Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser nannte die jahrelange Lieferverzögerung bei den ICE eine „Mega-Peinlichkeit“.

Im Raum Leipzig/Halle verbinden künftig sechs neue S-Bahn-Linien die Zentren mit dem Umland. Möglich wird dies durch den neuen City-Tunnel in Leipzig. Dank der neuen Nord-Süd-Achse verkürze sich die Gesamtfahrzeit auf einigen Strecken um bis zu 40 Minuten, kündigte die Bahn an.

Wegen Umbauten am Knotenpunkt Leipzig ändert sich die Linienführung im Fernverkehr zwischen Dresden und Frankfurt am Main. So fahren von Frankfurt-Flughafen über Frankfurt-Süd nach Leipzig und Dresden ab Sonntag im Zwei-Stunden-Takt ICE statt Intercitys. Die Städte Bad Hersfeld, Gotha, Weimar und Naumburg erhalten damit wieder regelmäßige ICE-Anschlüsse.

Die Deutsche Bahn hat ihre Preise seit 2003 in jedem Jahr erhöht. In den zehn Jahren bis Ende 2013 wurden Fernstrecken um 36,4 Prozent, Regionalstrecken um 39,3 Prozent teurer.