Bankenverband entspannt vor Stresstest-Ergebnis: Institute solide

Washington (dpa) - Die deutschen Banken fürchten nach den strengen Bilanzprüfungen und Stresstests durch die Europäische Zentralbank (EZB) keine bösen Überraschungen.

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„Der Stresstest ist eine harte Prüfung für alle beteiligten Institute. Die deutschen Banken sind aber gut kapitalisiert und solide“, sagte der Präsident des Bankenverbandes und Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, am Samstag in Washington am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds. Der ein oder andere werde das Klassenziel womöglich nicht sofort erreichen und nachsitzen müssen. Sollte ein Institut durchfallen, bedeute dies auch nicht das Ende.

Die EZB übernimmt Anfang November die oberste Aufsicht über rund 130 führende Institute in den 18 Euro-Ländern. Davor hat sie die Geldhäuser eingehend durchleuchtet, auch um das Vertrauen in den Finanzsektor zu erhöhen. In Deutschland mussten sich 24 Banken den Tests stellen. Die Ergebnisse sollen am 26. Oktober, an einem Sonntag, veröffentlicht werden. Die Banken werden 48 Stunden vor der Veröffentlichung informiert. Fitschen nannte diesen Zeitraum eigentlich zu kurz, um Ergebnisse und Verfahren zu bewerten.

Mit Blick auf die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Europa warnte Fitschen davor, die Erwartungen an die Niedrigzinspolitik der EZB zu hoch zu schrauben. Die EZB könne Politik und Banken Zeit kaufen. „Solange es aber keine Strukturreformen gibt, werden die Investitionen nicht anspringen.“ Die Schulden müssten abgebaut werden. Dies dürfe aber nicht dazu führen, dass die Wirtschaft in eine Rezession steuere. Es seien anspruchsvolle Lösungen nötig.