BASF droht im Streit um Stromkosten mit Abwanderung
Ludwigshafen (dpa) - Der Chemiekonzern BASF hat mit einer teilweisen Verlagerung seiner Produktion ins Ausland gedroht, falls er künftig nicht mehr von der Ökostrom-Umlage befreit wird.
Der Vorstandsvorsitzende Kurt Bock forderte im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ die Politik auf, die bestehenden Ausnahmeregelungen für energieintensive Industriezweige beizubehalten. Die kommende große Koalition von Union und SPD will die milliardenschweren Industrie-Rabatte prüfen.
Nach Angaben das BASF-Chefs fürchtet das Chemieriese allein am Produktionsstandort Ludwigshafen Mehrkosten von fast 400 Millionen Euro. Nähere Angaben zu dem Zeitraum, in dem diese Summe aufgebracht werden müsste, machte er nicht. Die zusätzlichen Kosten gefährdeten die „Wettbewerbsfähigkeit des Standortes“.
Bereits vor einigen Monaten habe sich BASF entschlossen, eine Ammoniakfabrik in den USA und nicht in Deutschland zu bauen, weil dort Energie billiger sei. Bock hatte sich bereits vor einigen Wochen in den Energiewende-Streit eingemischt und indirekt mit Produktionsverlagerungen gedroht.