Teuer Fehlschläge Bastei Lübbe rutscht noch tiefer in die roten Zahlen.

Köln (dpa) - Hohe Wertberichtigungen auf die Manuskriptbestände, Millionenabschreibungen bei Tochterfirmen und ein wenig erfolgreiches Computerspielprojekt haben im Geschäftsjahr 2017/18 für tiefrote Zahlen beim Kölner Verlagshaus Bastei Lübbe gesorgt.

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Mit einem Verlust vor Zinsen und Steuern von rund 18 Millionen Euro fiel das Ergebnis sogar noch um sieben Millionen Euro schlechter aus, als noch im Februar erwartet. Das teilte Bastei Lübbe unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit.

Bei Bastei Lübbe erscheinen Bestseller-Autoren wie Ken Follett oder Dan Brown, aber auch Heftchen-Romane wie „Jerry Cotton“ oder „Dr. Stefan Frank - Der Arzt, dem die Frauen vertrauen“. In den vergangenen Jahren hatte der Verlag versucht, eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung der Branche zu übernehmen.

Doch erwiesen sich viele Projekte als teuere Fehlschläge. So erfüllte ein auf dem Bestseller „Die Säulen der Erde“ des Verlagsautors Ken Follett basierendes Computerspiel nicht annähernd die Umsatzerwartungen. Bastei Lübbe musste dafür im abgelaufenen Geschäftsjahr Wertberichtigungen in Höhe von drei Millionen Euro verkraften. Auch die mit beträchlichem finanziellen Aufwand entwickelte Streaming-Plattform Oolipo für digitale Leseinhalte floppte.

Auch im klassischen Buchgeschäft lief nicht alles rund. Die Übernahme des Buchgroßhändlers BuchPartner erwies sich als Fehlinvestition. Inzwischen wurde die Beteiligung wieder verkauft. Doch zahlte der Verlag viel Lehrgeld. Außerdem belasteten hohe Wertberichtigungen auf die vorhandenen Manuskriptbestände das Unternehmen. Hier seien in den vergangenen Jahren teilweise zu optimistische Annahmen zugrunde gelegt worden, hatte Bastei Lübbe bereits vor einigen Monaten mitgeteilt. Denn kompletten Konzernabschluss will das Unternehmen am 31. Juli vorlegen.