Bauboom bringt Maschinenbauern gute Geschäfte
München (dpa) - Die deutschen Baumaschinen-Hersteller hoffen angesichts anziehender Investitionen in Wohnungsbau und Infrastruktur auf gute Geschäfte.
Die Umsätze von zuletzt neun Milliarden Euro dürften 2016 um drei Prozent zulegen, sagte Joachim Schmid vom Branchenverband VDMA der Deutschen Presse-Agentur vor dem Auftakt der Branchenmesse bauma in München. Für Zuversicht sorgten nicht nur die zugesagten Gelder für den Straßenbau, auch im Schienennetz der Bahn gebe es extremen Nachholbedarf. „Wir gehen durchaus zuversichtlich ins Jahr“, sagte Schmid.
Anders als Konkurrenten im Ausland könnten die deutschen Hersteller bisher die Einbrüche in wichtigen Wachstumsmärkten wie China, Brasilien und Russland kompensieren. Sowohl in Deutschland als auch in Europa laufe es derzeit ordentlich, sagte Schmid.
Zu ähnlichen Einschätzungen kommt auch eine Studie der Landesbank Baden-Württemberg, die für europäische und deutsche Hersteller derzeit günstigere Aussichten sieht als für Wettbewerber in Asien und Amerika. Düster ist die Lage allerdings bei den Anbietern von Bergbau-Maschinen, die die schwache Rohstoff-Nachfrage etwa aus China zu spüren bekommen, wie Schmid sagte.
Auf der bauma präsentieren von 11. bis 17. April rund 3400 Aussteller neue Produkte und Dienstleistungen. Im Fokus dürfte dabei unter anderem das Thema Baustelle 4.0 mit Lösungen rund um automatisierte Baumaschinen stehen. Schon heute seien einfache Arbeiten wie das Be- und Entladen von Radladern mit Kies ohne Zutun eines Fahrers möglich, sagte Schmid. Künftig müssten Baumaschinen „sehen, riechen, hören und miteinander kommunizieren“ können. Durch die Digitalisierung könnten sich auch deutliche Diesel-Einsparungen ergeben, weil beispielsweise der Leerlauf von Maschinen vermieden werde.
Mit einer Ausstellungsfläche von über 600 000 Quadratmetern ist die bauma die weltgrößte Messe überhaupt. Zuletzt kamen gut 535 000 Besucher zu der Schau.