Verbraucherschützer: Bankgebühren sollten vergleichbar sein

Berlin/Frankfurt (dpa) - Verbraucher sollen künftig die wichtigsten Konditionen von Girokonten im Internet vergleichen können. Verbraucherschützer haben im Detail allerdings Zweifel, ob - so wie es vorgesehen ist - damit tatsächlich die gewünschte Transparenz geschaffen werden kann.

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„Ich frage mich, wie es gelingen soll, dass die Daten, so wie es das Gesetz verlangt, objektiv und kostenlos zur Verfügung gestellt werden, wenn keine neutrale Stelle dafür zuständig ist“, sagte Finanzexpertin Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband der Deutschen Presse-Agentur.

Nach bisherigem Stand solle es privaten Vergleichsplattformen überlassen werden, die Daten zusammenzustellen. „Die Preise, die Banken von ihren Kunden verlangen, sollten fair sein und dazu müssen sie vergleichbar und verständlich sein“, sagte Mohn. Das Vorhaben ist Teil der Umsetzung der EU-Zahlungskontenrichtlinie, mit der auch das „Girokonto für Jedermann“ eingeführt wird.

Wegen der Niedrigzinsen im Euro-Raum müssen sich die Bank-Kunden nach Einschätzung der Branche auf Preissteigerungen einstellen. „Wir werden Leistungen bepreisen müssen - und zwar verursachergerecht“, sagte jüngst der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon.

Ähnlich argumentieren die genossenschaftlichen Sparda-Banken: „Ich rechne damit, dass wir auf breiter Front Preissteigerungen sehen werden“, sagte der Chef ihres Dachverbandes, Joachim Wuermeling. Denkbar seien Preiserhöhungen für Dienstleistungen wie Überweisungen in Papierform oder die Girocard.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche den Leitzins im Euroraum in ihrer März-Sitzung auf null Prozent gesenkt. Zugleich erhöhte die EZB den Strafzins, der fällig wird, wenn Banken Geld bei der Notenbank parken. Das setzt die Finanzinstitute noch stärker unter Druck.