Meinung Bayer-Monsanto - Längst nicht am Ziel
Skepsis an der Börse: Dass Bayer Monsanto schlucken darf, bringt die Aktie des Leverkusener Konzerns nicht nach vorne. Am Montag verloren die Papiere an Boden, obwohl die Stimmung am Markt freundlich war.
Derzeit kostet die Bayer-Aktie etwa 102 Euro. Vor drei Jahren, als von Monsanto noch keine Rede war, lag der Wert jenseits von 140 Euro. Dabei leuchtet die Strategie von Bayer-Chef Werner Baumann ein. Die Zahl der Menschen wächst stetig. Was dagegen kaum zunimmt, ist die Ackerfläche auf der Erde. Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln verfügen also über eine Schlüsseltechnologie, die dauerhaft hohe Profite verspricht.
Mit Monsanto springt Bayer an die Weltspitze. Aber: Bayer zahlt 54 Milliarden Euro, muss lukrative Geschäftsteile verkaufen und holt sich eine Firma mit miesem Image ins Haus. Der Name Monsanto verschwindet zwar, aber die umstrittene Gentechnik bleibt. Im Unkrautvernichter Glyphosat sehen manche das Symbol für eine Landwirtschaft ohne Zukunft. Außerdem: Die Agrarsparte verlangt sehr hohe Forschungsausgaben. Das Geld könnte im Pharmabereich, Bayers zweite Säule, fehlen. Baumann geht ein hohes Risiko ein. Noch ist er längst nicht am Ziel. Aber dass er in ein paar Jahren für den Deal gefeiert wird, kann schon sein.