BayernLB klagt gegen Deutsche Bank
New York (dpa) - In den USA gibt es erneut juristischen Streit unter zwei deutschen Banken. Nach der „Bad Bank“ der WestLB verklagt auch die BayernLB die Deutsche Bank wegen falscher Beratung beim Verkauf von komplizierten Wertpapieren in den Vereinigten Staaten.
Die Münchener fühlen sich als weitere staatliche Bank von den Frankfurtern beim Kauf von Hypothekenpapieren mit einem Gesamtvolumen von 810 Millionen Dollar über den Tisch gezogen. Dies geht aus am Donnerstagabend veröffentlichten Unterlagen eines Gerichts in Manhattan hervor.
Die Deutsche Bank wies die Vorwürfe wie in allen ähnlichen Fällen als unbegründet zurück und will sich mit allen Mitteln dagegen wehren.
Die BayernLB wirft der größten deutschen Bank vor, Häuserkredite zu Wertpapieren gebündelt und verkauft zu haben, obwohl sie längst über die Probleme bei den weitergereichten Darlehen Bescheid gewusst habe. Die Bayern sind mit ihrer Klage gegen die Deutsche Bank nicht alleine.
Das Institut ist mit einer Vielzahl von ähnlichen Klagen konfrontiert - in einigen Fällen hat sie bereits einen Teil der von den Betroffenen reklamierten Schadenssummen in Vergleichsverfahren zurückgezahlt. Zuletzt konnte die Deutsche Bank allerdings einige juristische Erfolge erzielen. Anfang Februar wurden zwei Klagen wegen vermeintlicher Falschberatung bei verbrieften Häuserkrediten abgewiesen.
Aus Deutschland sehen sich die Frankfurter seit Februar mit einer Klage der Ersten Abwicklungsanstalt - der „Bad Bank“ der gestrauchelten Düsseldorfer Landesbank WestLB - konfrontiert. Auch hier weist die Deutsche Bank alle Vorwürfe zurück.
Die Juristen der Deutschen Bank haben Erfahrung auf diesem Gebiet - schließlich gehörte das Institut vor dem Zusammenbruch des US-Häusermarkts im Jahr 2007 zu den größten Anbietern von Anleihen, die mit Immobilienkrediten abgesichert waren. Anders als die meisten Konkurrenten hatte die Deutsche Bank die Gefahren in diesem Segment aber früh erkannt und viele ihrer zuvor eingesammelten Papiere und Kredite an andere Investoren weitergegeben. Von denen fühlen sich heute viele betrogen.