Beiersdorf optimistisch trotz Schlecker-Sog
Hamburg (dpa) - Der Nivea-Hersteller Beiersdorf ist im 1. Halbjahr in den Sog der Schlecker-Insolvenz geraten. Durch die Rabatte beim Ausverkauf der Drogeriekette hätten Konsumenten dort auf Vorrat eingekauft, was sich wiederum negativ auf die Entwicklung bei Beiersdorf ausgewirkt habe.
Das teilte das Unternehmen in Hamburg mit. Auch der Nivea-Produzent war mit seinem Sortiment bei Schlecker vertreten.
In Deutschland lag der Beiersdorf-Umsatz von Januar bis Juni um 2,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Konzern stiegen die Halbjahreserlöse um 5,5 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ohne Sondereffekte (EBIT) legte um 11,6 Prozent auf 390 Millionen Euro zu. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 248 Millionen Euro (258 Mio Euro).
„Mit der Entwicklung im 1. Halbjahr sind wir zufrieden“, sagte der neue Vorstandschef Stefan Heidenreich. Insgesamt blickt das Unternehmen optimistischer auf das Geschäftsjahr 2012 als bisher. Der Umsatz werde um etwa drei Prozent zulegen und die Umsatzrendite (vom Ebit) rund 12 Prozent betragen. Bislang hatte Beiersdorf lediglich einen Umsatz über Vorjahr in Aussicht gestellt und leicht niedrigere Margen-Erwartungen gehabt.
Zum Ergebnis hat den Angaben zufolge vor allem die weiterhin positive Entwicklung in den Wachstumsregionen beigetragen - und die liegen in Osteuropa (8,1 Prozent Umsatzplus), Lateinamerika (plus 14,3 Prozent) und in Fernost nebst Afrika und Australien (plus 9,6 Prozent). Diese aufstrebenden Märkte sollen von aktuell 47 Prozent Umsatzanteil in den nächsten Jahren mehr als die Hälfte zu den Erlösen beitragen. Die Sparte tesa legte mit ihren Klebstoffen um 6,5 Prozent auf 501 Millionen Euro zu und erhöhte das operative Ergebnis (EBIT) um 12,8 Prozent auf 63 Millionen Euro.
Der seit April agierende Vorstandschef hat seine weiteren Konzernziele in einer Strategie verfasst: „Wir wollen mit der 'Blue Agenda“ in den nächsten drei bis fünf Jahren wettbewerbsfähiger und wirtschaftlich erfolgreicher werden.“ Statt 2015 solle die Gewinnschwelle in aufstrebenden Ländern wie Brasilien und China bereits ein Jahr eher erreicht werden.