Teures Tanken Darum ist Benzin gerade so teuer wie seit fünf Jahren nicht
Düsseldorf · Die Spritpreise bewegen sich auf einen neuen Rekord zu. Schuld daran sind gleich mehrere Faktoren.
Derzeit lohnt es sich, den Wagen stehen zu lassen: Die Spritpreise bewegen sich auf einen neuen Rekord zu. Am Dienstag kostete ein Liter Super im bundesweiten Schnitt 1,605 Euro. Zum Vergleich: Im Januar waren es noch 1,37 Euro pro Liter. Auch der Dieselpreis kletterte in den vergangenen Wochen rasant nach oben (am Dienstag: 1,479 Euro). Und für E10 zeigten die Preistafeln für den Liter vielerorts 1,586 Euro an.
Schuld sind laut Herbert W. Rabl vom Tankstellen-Interessenverband (TIV) mehrere Faktoren. Einer ist der Ölpreis: Rohöl ist am Weltmarkt derzeit teuer. Anfang Oktober wurde der höchste Preis seit vier Jahren erreicht. Auch US-Sanktionen gegen den Iran treiben den Preis, sagt Rabl. In einer Raffinerie von Bayernoil kam es zudem Anfang September zu einer schweren Explosion, die Lieferengpässe zur Folge hatte. Weiter verschärft wird die Lage durch die extrem niedrigen Pegelstände. Wichtige Hauptwasserstraßen wie der Rhein führen viel zu wenig Wasser. Öltanker können nur noch ein Drittel der üblichen Last transportieren, teils sogar nur noch 20 Prozent. „Die Händler müssen ihre Lieferketten neu organisieren. Die höheren Transportkosten werden auf die Verbraucher abgewälzt“, sagt Rabl.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat am Freitag Treibstoff aus der Erdölreserve des Bundes in Teilen und befristet freigegeben. Laut ADAC kommt es übrigens auch darauf an, zu welcher Tageszeit Autofahrer tanken. Morgens sind die Preise hoch, der beste Zeitpunkt ist am Nachmittag gegen 17 Uhr.