Bericht: Angeschlagene Air Berlin sucht nach Partnern
Berlin (dpa) - Die tief in den roten Zahlen steckende Air Berlin sucht laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ finanzielle Partner. Unternehmenschef Hartmut Mehdorn habe bereits Gespräche mit mehreren möglichen Interessenten geführt.
Unten den möglichen Partnern seien die arabische Fluggesellschaft Etihad Airways und die chinesische HNA Group, berichtete das Blatt am Freitag. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft wollte dies auf dpa-Anfrage nicht kommentieren. „Air Berlin nimmt zu umlaufenden Marktgerüchten keine Stellung“, sagte Konzernsprecher Uwe Berlinghoff.
Etihad Airways war bereits 2008 als Einstiegskandidat bei Air Berlin im Gespräch. Damals hätte Air Berlin für Etihad als Zubringer in Deutschland Passagiere zu Langstreckenflügen befördern können.
Der Einstieg eines Investors könnte Air Berlin frisches Geld und auch mehr Zeit bringen, um wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge steht Etihad aber wegen hoher Verluste in Milliardenhöhe selbst unter Druck. Daher gelte es als unwahrscheinlich, dass die Anteilseigner einer Investition in eine ausländische Fluggesellschaft zustimmen, schreibt das Blatt unter Berufung auf Insider.
Unter Mehdorns Führung versucht die stark angeschlagene Air Berlin derzeit, wieder profitabel zu werden. Dazu hat der frühere Bahnchef dem Unternehmen einen rigiden Sparkurs verordnet. Unter anderem wurde das Streckennetz ausgedünnt und die Flotte verkleinert.
Erst Mitte November hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass für 2011 mit noch schlechteren Zahlen zu rechnen sei als zunächst angegeben. Ende September hatte das Unternehmen 644 Millionen Euro Schulden, 155 Millionen Euro mehr als neun Monate zuvor. Der operative Verlust betrug Ende September 124 Millionen Euro.