Berichte: Anklagen gegen ehemalige Bankmanager in Island

Reykjavik (dpa) - Islands Justiz bringt Medienberichten zufolge ehemalige Bankmanager wegen Transaktionen vor Ausbruch der Finanzkrise vor Gericht.

Wie die Zeitung „Fréttabladid“ berichtete, hat der zuständige Sonderstaatsanwalt Anklage gegen neun Verantwortliche bei der damals größten isländischen Bank Kaupthing erhoben.

Zu den Beschuldigten gehören demnach der frühere Konzernchef und der Aufsichtsratsvorsitzende. Beide waren 2010 und 2011 jeweils kurzfristig in Haft.

Der Rundfunksender RUV meldete, dass auch gegen vier frühere leitende Mitarbeiter der ebenfalls Pleite gegangenen Glitnir-Bank Anklage erhoben wird.

Den Berichten zufolge wirft die Staatsanwaltschaft ihnen sowie den Ex-Kaupting-Managern unter anderem betrügerische Manipulation der Aktienkurse vor dem Zusammenbruch der isländischen Banken im Oktober 2008 vor.

Kaupthing, Glitnir sowie Landsbanki hatten bei ihrem Kollaps 2008 einen riesigen Schuldenberg hinterlassen und die Inselrepublik mit ihren 320 000 Einwohnern in eine schwere Finanz- und Wirtschaftskrise gestürzt.

Der damalige Regierungschef Geir Haarde wurde 2012 wegen Verletzung seiner Pflichten im Vorfeld der Bankenkrise von einem Sondergericht schuldig gesprochen, aber nicht bestraft.