Mehr als 8000 Mitarbeiter im Warnstreik bei Vattenfall
Berlin (dpa) - Rund 8500 Angestellte des Energiekonzerns Vattenfall haben sich anach Gewerkschaftsangaben an mehrstündigen Warnstreiks beteiligt.
Sie demonstrierten damit für die Forderung nach 6,5 Prozent mehr Geld und einem Schutz vor Entlassungen bis 2020. Die schwedische Konzernleitung hatte in der vergangenen Woche angekündigt, bis Ende 2014 rund 1500 Stellen in Deutschland abzubauen. Die Tarifverhandlungen werden an diesem Mittwoch in Berlin fortgesetzt.
Der Konzern hat bislang 2,2 Prozent höhere Einkommen für die kommenden zwölf Monate und weitere 1,6 Prozent für das folgende Jahr angeboten. Das ist den Gewerkschaften IG BCE, Verdi und IG Metall aber zu wenig.
In Berlin legten über den Tag etwa 3500 Mitarbeiter in der Hauptverwaltung und drei Heizkraftwerken die Arbeit nieder, wie ein Verdi-Sprecher sagte. Gut 3000 Teilnehmer kamen nach Angaben der IG Metall zu einer Kundgebung in Hamburg.
An anderen Standorten in Ostdeutschland traten laut IG BCE mehr als 2000 Mitarbeiter in den Ausstand. Vor der Einfahrt ins Kraftwerk Jänschwalde in Brandenburg hielten Beschäftigte vorübergehend einen Kohlezug auf. Andere blockierten ein Werkstor des Kraftwerks Boxberg in Sachsen.
Vattenfall-Vorstandschef Øystein Løseth kam zu einer Versammlung ins Kraftwerk Schwarze Pumpe in Spremberg in der Lausitz. Er habe den Mitarbeitern versichert, dass keine Arbeitsplätze in Lausitzer Kraftwerken und Tagebauen gestrichen würden, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Allerdings müsse über die Struktur in Service-Bereichen nachgedacht werden.