Boeing „Dreamliner“ steht vor der Auslieferung
Everett (dpa) - Mit drei Jahren Verspätung liefert Boeing seinen Langstrecken-Jet 787 „Dreamliner“ an den ersten Kunden aus. Am 26. September werde die Premierenmaschine an die japanische All Nippon Airways übergeben, teilte Boeing am Freitag mit.
Am Tag darauf soll der „Dreamliner“ dann vom Werksgelände in Everett im US-Bundesstaat Washington nach Japan starten.
„Das Flugzeug ist fertig“, sagte Jim Albaugh, Chef von Boeings Verkehrsflugzeug-Sparte. Boeing hatte zuvor von den Flugsicherheitsbehörden in den USA und Europa die Zulassung für den neuen Typ erhalten. Unter anderem eine letztlich glimpflich abgelaufene Notlandung einer Testmaschine hatte die Freigabe immer weiter verzögert.
Die Erwartungen an den „Dreamliner“ sind hoch: 827 Maschinen sind bestellt, 15 davon gehen nach Deutschland an Air Berlin. „Mit diesem Flugzeug beginnt ein neues Kapitel in der Luftfahrt-Geschichte“, erklärte Albaugh. Projektchef Scott Fancher sagte bei einem Festakt auf dem Werksgelände, der Jet mische die Karten in der Luftfahrt neu.
Der „Dreamliner“ besteht zu großen Teilen aus leichten Verbundmaterialien statt wie üblich aus Aluminium. Das hatte zu massiven Problemen bei der Entwicklung und Produktion geführt und den Zeitplan immer wieder durcheinander gebracht. Am Ende soll sich die neue Technik aber durch Spriteinsparungen auszahlen. Boeing verspricht den Passagieren darüber hinaus ein besonders angenehmes Reisen.
Ein „Dreamliner“ kostet laut Liste bis zu 218 Millionen Dollar (150 Mio Euro). Bevor Boeing mit dem Flugzeug jedoch Geld verdient, müssen erst einmal die horrenden Kosten durch die Verzögerungen wieder hereingeholt werden. Airbus' Antwort auf den „Dreamliner“ ist der A350, der den Planungen zufolge ab Ende 2013 ausgeliefert wird.