Versprochene Neubauten fehlen Bremerhavener Lloyd Werft streicht ein Viertel ihrer Stellen

Bremerhaven (dpa) - Die angeschlagene Bremerhavener Lloyd Werft streicht 117 der insgesamt knapp 400 Arbeitsplätze. Das teilte die Geschäftsleitung den Beschäftigten am Montag mit. Für die Betroffenen soll eine Transfergesellschaft gegründet werden.

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Geschäftsführung und Betriebsrat hätten sich auf einen Sozialplan verständigt, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.

„Der Abbau betrifft sämtliche Bereiche der Werft. Mit einer zukünftigen Belegschaftsstärke von 260 gut ausgebildeten Mitarbeitern ist das Unternehmen dann gut aufgestellt.“ Die Gesamtkosten wurden mit 11,9 Millionen Euro angegeben, die vom Gesellschafter zur Verfügung gestellt würden.

Die Lloyd Werft steckt in der Krise, seit der Eigentümer, die malaysische Genting-Gruppe, den Neubau von Kreuzfahrtschiffen auf seine Ostsee-Standorte konzentriert. Der Betriebsratsvorsitzende Daniel Müller sagte, die im Oktober begonnene Kurzarbeit werde bis Ende des Jahres andauern.

Betroffene Mitarbeiter hätten die Chance, sich bei den zu Genting gehörenden Werften an der Ostsee zu bewerben und würden dort im Rahmen des „umfangreichen Rekrutierungsprogramms“ bevorzugt behandelt. Die Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Bremerhaven, Doreen Arnold, kritisierte, die Geschäftsführung habe den Beschäftigten keinerlei Zuversicht für die Zukunft vermittelt.

Lloyd-Geschäftsführer Rüdiger Pallentin sieht die Werft mit dem Abschluss des Sozialplans und der Restrukturierung nun „gut aufgestellt für die Zukunft“. Neben dem Auftrag für einen Jachtneubau habe man zwischenzeitlich Zusagen für weitere Aufträge über Reparaturen von Passagierschiffen erhalten.

Die Genting-Gruppe hatte vor mehr als einem Jahr die Lloyd-Werft komplett übernommen und ein umfangreiches Neubauprogramm versprochen. Dann hatte Genting überraschend verkündet, dass die Milliarden-Aufträge für geplante Kreuzfahrtschiffe ausschließlich an den drei neu erworbenen Werftenstandorten Wismar, Rostock und Stralsund realisiert werden sollen.