Buchhändler sagen Amazon den Kampf an
Der E-Reader der Anbieter hat sich schon bewährt. Bislang dominierte der US-Onlinehändler den Markt.
Frankfurt. Bücher gehören zu den beliebtesten Geschenken zu Weihnachten. Immer häufiger wird der Lesestoff allerdings digital konsumiert.
Bei diesen sogenannten E-Readern hat bislang der US-Konzern Amazon die Nase vorn. Doch die deutschen Buchhändler wollen dem Internetriesen nicht kampflos das Feld überlassen. Mit einem eigenen Gerät greifen sie im Weihnachtsgeschäft an.
Im Frühjahr dieses Jahres hatten sich mit Weltbild, Thalia, Hugendubel und Club Bertelsmann Deutschlands größte Buchhändler zusammengeschlossen, um ein eigenes Lesegerät auf den Markt zu bringen, das mit dem populären Kindle von Amazon mithalten soll: den Tolino Shine.
Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK konnten die Tolino-Macher Amazon zurückdrängen: Der Marktanteil des Handelsriesen sank demnach von 48 Prozent im zweiten Quartal auf 43 Prozent im dritten Quartal dieses Jahres. Die Tolino-Partner kommen hingegen schon auf 37 Prozent.
Punkten soll der von der Deutschen Telekom entwickelte Tolino mit seinem Vertriebssystem. Denn während der Kindle beim Titel-Kauf an den Online-Shop von Amazon gebunden ist, können Tolino-Nutzer bei allen beteiligten Buchhändlern einkaufen.
Vom digitalen Wettstreit hängt viel für sie ab: Immer mehr Deutsche bestellen ihre Bücher übers Internet. Diese Entwicklung haben die Händler damals verschlafen und Kunden an Amazon verloren. Diese Schlappe wollen die Buchhändler mit dem E-Book nicht noch einmal erleben.