Buffett baut auf japanische Wirtschaft

New York (dpa) - Der legendäre US-Investor Warren Buffett rechnet mit einer Renaissance Japans nach der Katastrophe. „Der Wiederaufbau wird einige Zeit brauchen, das Beben wird aber nicht die wirtschaftliche Zukunft Japans ändern“.

Das sagte Buffett am Montag vor Journalisten bei einem Besuch im Nachbarland Südkorea. Genauso wenig hätten die Ereignisse vom 11. September 2001 die Vereinigten Staaten wirtschaftlich aus der Bahn geworfen.

„Wenn ich japanische Aktien besäße, würde ich die sicherlich nicht wegen der Ereignisse der vergangenen zehn Tage verkaufen“, ergänzte der gewiefte Investor. „Ein außergewöhnliches Ereignis wie dieses schafft sogar eine Kaufgelegenheit. Ich habe das in den Vereinigten Staaten gesehen, ich habe das rund um die Welt gesehen, und ich glaube nicht, dass Japan eine Ausnahme sein wird.“

Buffetts Stimme hat in der Welt der Wirtschaft großes Gewicht. Der 80-Jährige hat mit klugen Investitionen ein Privatvermögen von etwa 50 Milliarden Dollar angehäuft und ist damit laut US-Magazin Forbes der drittreichste Mensch der Welt. Sein fast untrüglicher Sinn fürs Geldverdienen hat Buffett den Spitznamen „Orakel von Omaha“ eingebracht - nach seiner Heimatstadt.

Japanische Aktien hatten in einer ersten Reaktion auf das Beben, den Tsunami und die Reaktorkatastrophe kräftig nachgegeben. Viele Konzerne wie Toyota oder Sony mussten für Tage ihre Produktion stoppen. Erst langsam laufen die Bänder wieder an. Buffett ist über seine Investmentholding Berkshire Hathaway ebenfalls im Land engagiert. Eine Tochterfirma produziert dort Industriewerkzeuge.

Buffett sucht derzeit in Asien nach Kaufkandidaten, um sein Imperium zu vergrößern. Berkshire Hathaway hat rund 80 eigene Tochterfirmen und unterhält Beteiligungen an einer ganzen Reihe von Weltkonzernen wie Coca-Cola oder der Munich Re, der früheren Münchener Rück. Jüngst hatte Buffett den US-Schmiermittel-Hersteller Lubrizol geschluckt.