Buffett trifft bei „Elefantenjagd“: Kauf von Energieversorger
Las Vegas/Des Moins (dpa) - Warren Buffet ist bei seiner „Elefantenjagd“ nach großen Zukäufen erfolgreich gewesen.
Der zu seinem Firmenimperium gehörende Energieversorger Midamerican will für 5,6 Milliarden Dollar (4,3 Mrd Euro) den Wettbewerber NV Energie mit Sitz im Spielerparadies Las Vegas übernehmen. „Das passt großartig“, erklärte Buffett am späten Mittwoch (Ortszeit).
NV Energy versorgt etwa 2,4 Millionen Menschen im US-Bundesstaat Nevada mit Strom und Erdgas. Hinzu kommen nach Firmenangaben rund 40 Millionen Touristen jährlich, die sich von Roulette und Naturschönheiten wie dem benachbarten Grand Canyon in die Region locken lassen.
Buffett ist schon seit einiger Zeit auf der Pirsch nach großen Zukäufen. Er hatte dies vor zwei Jahren im Aktionärsbrief seiner Investmentholding Berkshire Hathaway sehr plastisch dargestellt: „Unser Elefantentöter ist nachgeladen und mein Finger am Abzug juckt“. Vor einigen Monaten erklärte er, dass er die „Suche nach Elefanten wieder aufgenommen“ habe.
Geld ist reichlich vorhanden: Ende März lagen 49,1 Milliarden Dollar in der Konzernkasse. Vor allem die Tochtergesellschaften aus dem Versicherungsgewerbe sorgen mit ihren Prämieneinnahmen für einen steten Zustrom, etwa der Autoversicherer Geico.
Insgesamt hat Berkshire Hathaway um die 80 direkte Töchter und hält bedeutende Anteile an Großkonzernen wie Coca-Cola, IBM oder American Express.
Den Aktionären von NV Energie macht Buffett ein Angebot, dass sie schwerlich ausschlagen können: Sie sollen 23,75 Dollar je Anteilschein in bar erhalten, was ein Aufschlag von etwa einem Viertel auf den bisherigen Kurs ist. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben dem Geschäft bereits einstimmig zugestimmt.
Buffett hatte sein Reich in der Vergangenheit immer wieder mit Zukäufen vergrößert. 2010 übernahm er für 26 Milliarden Dollar die Frachteisenbahn Burlington Northern Railroad komplett. 2011 kaufte er für knapp 10 Milliarden Dollar den Schmiermittel-Hersteller Lubrizol hinzu. Und in diesem Jahr schluckte er zusammen mit einem Finanzinvestor die Ketchup-Firma H.J. Heinz für 23 Milliarden Dollar.