Bundesbank: Deutsche Wirtschaft kommt kaum voran
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Wirtschaft kommt nach dem schwachen Frühjahr nur sehr schleppend wieder in Schwung.
Die Bundesbank traut Deutschland im dritten und vierten Quartal bestenfalls ein verhaltendes Wachstum zu, wie die Notenbank in ihrem am Montag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht erklärte: „Die deutsche Wirtschaft ist im Sommerquartal 2014 kaum vorangekommen.“
So dürfte die Industrie die Konjunktur von Juli bis September gebremst haben, und auch vom Bau seien größere positive Impulse unwahrscheinlich. „Dem stand aber eine recht gute Konsumkonjunktur gegenüber, die von dem kräftigen Beschäftigungswachstum und den spürbaren Reallohnsteigerungen profitiert hat“, betonte die Deutsche Bundesbank.
Insgesamt habe die gesamtwirtschaftliche Leistung im dritten Quartal in etwa auf dem Stand des zweiten Vierteljahres stagniert oder sei sogar leicht gestiegen.
Auch die Aussichten für das Schlussquartal 2014 seien jedoch angesichts des schleppenden Auftragseingangs und der eingetrübten Unternehmensstimmung verhalten. Im Frühjahr war die deutsche Wirtschaft real um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft.
Zuletzt hatten Ökonomen reihenweise ihre Konjunkturprognosen für dieses und das kommende Jahr nach unten korrigiert. Auch die Bundesregierung hat reagiert und erwartet für 2014 nur noch einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,2 Prozent - im Frühjahr waren es 1,8 Prozent. Für 2015 nahm Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) seine Schätzung von 2,0 auf 1,3 Prozent zurück.
Trotz der Konjunkturflaute in der zweiten Jahreshälfte bleibt der Arbeitsmarkt aber robust, schrieben die Experten: „Die Beschäftigung tendiert weiter nach oben.“ Allerdings scheine das Expansionstempo zuletzt etwas nachgelassen zu haben.